Leider Ausgestorben
Moderator: Ulrike M.
Leider Ausgestorben
Tja, leider gibt es so etwas wie Greissler nicht mehr in Wien.
Ich kann mich noch erinnern als Kind, wenn mich meine Oma zum Fellner ( so hieß unser Greissler ) geschickt hat und ich anschreiben lies. Sie ging es dann bezahlen. Es gab immer ein Stollwerk dafür. Es kostete 5 Groschen wenn man es kaufte.
Man bekam fast alles offen und musste nicht Unmengen kaufen, die man dann entsorgte weil es zu viel war.
Ich weis noch, wie er uns vorführen wollte, wie sicher und stabil die Milch in der Plastiktüte war. Sie kam neu auf den Markt und sollte auch nicht platzen wenn sie runter fiel. Er warf sie über die Theke und im Geschäft war ein See aus Milch
Man brauchte dazu ein Gefäß wo man sie hineinstellen konnte nachdem man sie aufgeschnitten hatte.
Kann sich noch wer daran erinnern?
Man traf, unterhielt sich und richtete die Nachbarn aus
War eine schöne Zeit.
Ich kann mich noch erinnern als Kind, wenn mich meine Oma zum Fellner ( so hieß unser Greissler ) geschickt hat und ich anschreiben lies. Sie ging es dann bezahlen. Es gab immer ein Stollwerk dafür. Es kostete 5 Groschen wenn man es kaufte.
Man bekam fast alles offen und musste nicht Unmengen kaufen, die man dann entsorgte weil es zu viel war.
Ich weis noch, wie er uns vorführen wollte, wie sicher und stabil die Milch in der Plastiktüte war. Sie kam neu auf den Markt und sollte auch nicht platzen wenn sie runter fiel. Er warf sie über die Theke und im Geschäft war ein See aus Milch
Man brauchte dazu ein Gefäß wo man sie hineinstellen konnte nachdem man sie aufgeschnitten hatte.
Kann sich noch wer daran erinnern?
Man traf, unterhielt sich und richtete die Nachbarn aus
War eine schöne Zeit.
LG
hotes
Ich lass mir meine Wirklichkeit nicht durch die Realität kaputt machen.
hotes
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Re: Leider Ausgestorben
Hallo
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Meine Großmutter schickte mich ins Milchgeschäft, das neben dem Greißler war, um 1 Liter Milch zu holen. Er schöpfte sie mit einem Metallgefäß aus einem Trog, der in der Verkaufstheke eingelassen war, in meine Flasche. Dort bekam man auch 2 verschiedene Buttersorten, die Süßrahm- und die Sauerrahmbutter, die sehr gewöhnungsbedürftig war. Beim Greißler nebenan bekam man alles andere, vom Gemüse und Obst, bis zu Putztüchern, Töpfen,Besen, Waschpulver u.s.w. Auch der Fleischhauer und die Trafik gehörten in diese kleine Geschäftszeile. Ich trauere diesen besonderen Zeiten nach, bekam man doch alles frisch und in Mengen, die man sofort verarbeiten konnte und der Greißler, der schon fast zur Familie gehörte, hatte immer ein bisschen Zeit für einen Plausch, an dem sich oft auch alle anderen Kunden im Geschäft beteiligten. Da konnte der Einkauf schon mal ein bisschen länger dauern als vorgesehen L.G.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Meine Großmutter schickte mich ins Milchgeschäft, das neben dem Greißler war, um 1 Liter Milch zu holen. Er schöpfte sie mit einem Metallgefäß aus einem Trog, der in der Verkaufstheke eingelassen war, in meine Flasche. Dort bekam man auch 2 verschiedene Buttersorten, die Süßrahm- und die Sauerrahmbutter, die sehr gewöhnungsbedürftig war. Beim Greißler nebenan bekam man alles andere, vom Gemüse und Obst, bis zu Putztüchern, Töpfen,Besen, Waschpulver u.s.w. Auch der Fleischhauer und die Trafik gehörten in diese kleine Geschäftszeile. Ich trauere diesen besonderen Zeiten nach, bekam man doch alles frisch und in Mengen, die man sofort verarbeiten konnte und der Greißler, der schon fast zur Familie gehörte, hatte immer ein bisschen Zeit für einen Plausch, an dem sich oft auch alle anderen Kunden im Geschäft beteiligten. Da konnte der Einkauf schon mal ein bisschen länger dauern als vorgesehen L.G.
Re: Leider Ausgestorben
Der Greißler war bei uns gleich nebenan und so wurden wir Kinder auch des Öfteren rüber geschickt, was zu holen. Jeden Donnerstag Nachmittag war das Geschäft geschlossen, denn da fuhren sie in den Großmarkt einkaufen. Auch zwischen 12 und 16 Uhr war zu - Mittagspause.
Man bekam beim Greissler alles und wenn er was nicht hatte, dann besorgte er dieses, meist am Donnerstag.
War wirklich ein schönes Einkaufen mit deutlich weniger Müll bzw. Verpackungsmaterial.
LG HUMA
Man bekam beim Greissler alles und wenn er was nicht hatte, dann besorgte er dieses, meist am Donnerstag.
War wirklich ein schönes Einkaufen mit deutlich weniger Müll bzw. Verpackungsmaterial.
LG HUMA
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Re: Leider Ausgestorben
Jetzt hab mich erst mal schlau machen müssen, was Greißler bedeutet .
Kenn ich auch, kleine Lebensmittelläden.
Bin in München aufgewachsen, und da gabs in unserem Stadtviertl jede Menge. Heute gibts keine mehr, und wenn dann sinds Delikatessenläden.
Jetzt wohn ich auf dem Land, und da findet man sie in fast jedem größeren Dorf.
Kenn ich auch, kleine Lebensmittelläden.
Bin in München aufgewachsen, und da gabs in unserem Stadtviertl jede Menge. Heute gibts keine mehr, und wenn dann sinds Delikatessenläden.
Jetzt wohn ich auf dem Land, und da findet man sie in fast jedem größeren Dorf.
LG
Conny
Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.
Francois de La Rochefoucauld (1613-1680)
Conny
Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.
Francois de La Rochefoucauld (1613-1680)
Re: Leider Ausgestorben
Ich trauere unserem Greißler auch nach. Da gab es wirklich alles, was das Herz begehrt. Besonders schade finde ich , dass es kein Obst und Gemüse direkt von den heimischen Gärten mehr gibt. Die Leute haben ihr Obst und Gemüse zum Greißler gebracht - und man konnte wirklich regional einkaufen.
Seit die Großkonzerne an der Macht sind hat sich für den Konsumenten einiges zum Nachteil verschlechtert.
Seit die Großkonzerne an der Macht sind hat sich für den Konsumenten einiges zum Nachteil verschlechtert.
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Re: Leider Ausgestorben
Ja ja das waren noch wunderschönen Zeiten, unsere Enkel können sich das nicht vorstellen, was überhaupt ein Greißler ist.
Wir haben zwar ein Feinkost Geschäft in der nähe 5 min zu Fuß, wo es sich jetzt eingebürgert hat nur 3 Radeln Extrwust zu kaufen oder nur 2 Scheiben Käse dafür ein paar verschiedene Sorten, dass finde ich sehr angenehm.
Wir haben zwar ein Feinkost Geschäft in der nähe 5 min zu Fuß, wo es sich jetzt eingebürgert hat nur 3 Radeln Extrwust zu kaufen oder nur 2 Scheiben Käse dafür ein paar verschiedene Sorten, dass finde ich sehr angenehm.
Re: Leider Ausgestorben
In der Nähe von Graz waren wir erst im April bei einem kleinen Kaufhaus/Greißler wo noch Brot vom Bauern und ein paar Mehlspeisen die auch von irgendwem aus der Umgebung gemacht wurde.solo hat geschrieben: ↑Mo Aug 05, 2019 1:46 pmIch trauere unserem Greißler auch nach. Da gab es wirklich alles, was das Herz begehrt. Besonders schade finde ich , dass es kein Obst und Gemüse direkt von den heimischen Gärten mehr gibt. Die Leute haben ihr Obst und Gemüse zum Greißler gebracht - und man konnte wirklich regional einkaufen.
Seit die Großkonzerne an der Macht sind hat sich für den Konsumenten einiges zum Nachteil verschlechtert.
Ansonsten kenne ich nur noch ein paar Bauernläden wo die Produkte regional sind.
Ich finde auch, dass sich dur die Ketten ein paar Dinge verschlechtert haben. Ich mag diesen Einheitsbrei einfach nicht. Wie schön war es früher, wenn man im Land unterwegs war und man mal etwas anderes bekommen hat.
Egal ob Wien, Kärnten oder Tirol, in den Supermärkten bekommst du, bis auf das regional Regal, echt überall das Gleiche.
Die Tütenmilch habe ich noch ganz dunkel in Erinnerung. Aber bei meiner Oma haben wir die Milch noch direkt vom Bauern mit der Milchkanne geholt - kuhwarme Milch
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Re: Leider Ausgestorben
Hallo,
Ich habe im Urlaub eure Beiträge gelesen und mir vorgenommen, dann von zu Hause aus meinen Senf dazu zu geben.
Ich wohne seit meiner frühen Kindheit in einem Außenbezirk von Graz. Hier gab es eine ganze Menge von "Greißlern".
Quer über die Straße war ein Fleischhauer. In der Auslage, deren Fensterbank fast in Bodenhöhe war, stand eine große Dose (geschätzt etwa 5 Liter) mit Essiggurkerln. Da schaute ich immer sehnsüchtig hinein, wenn Mama mit mir einkaufen ging. Meist schenkte mir die Verkäuferin dann ein Gurkerl.
Im nächsten Häuserblock gab es den ersten Greißler, dort kaufte Mama kaum ein.
Im übernächsten Block gab es eine "Markthalle". Da war zuerst ein Fischgeschäft, geführt von einer Frau, die wir "Fischerlfrau" nannten. In der kühleren Jahreszeit lagen da Bücklinge in der Auslage. Da mein Papa Ekel vor Fisch hat, kaufte Mama dort nur etwas, wenn Papa auswärts Dienst machen musste.
Das zweite Geschäft war das Milchsondergeschäft Sch., das vom Ehepaar Sch. geführt wurde. Frau Sch. war meist vormittags nicht im Geschäft, weil sie zu Hause kochte. Herr Sch. versteckte sein Geld im ganzen Geschäft und brachte es ein paarmal pro Tag zur Bank, wie er es eben mit seiner Frau einteilen konnte. Meist hatte er so wenig Geld im Laden, dass er Mühe hatte, auf etwas größere Scheine herauszugeben. Wenn das der Fall war, suchte er im ganzen Laden in seinen Verstecken nach Wechselgeld, ging gar nichts mehr, so ging er zum Nachbarn zum Wechseln. Verkauft wurde offene Milch und Milch in Flaschen. Später hatte er auch "Babymilch". "Babymilch" war Milch mit natürlichem Fettgehalt, die besonders frisch in den Verkauf kam und unter besonderen Hygienebedingungen hergestellt werden musste. Diese Milch gab es sicher schon ab 1965 und sie war in Halbliterpackerln gefüllt. Milch in Plastikbeuteln gab es hier beim Milchhof Graz nicht.
Das dritte Geschäft war das größte und hatte zwei Türen: bei der einen ging man hinein, bei der anderen hinaus. Herr und Frau Sk. betrieben das Geschäft schon in zweiter Generation. Sie hatten alles, was man halt so täglich braucht, vom Zucker bis zum Mehl, von der Schokolade zum Essig usw. Das WC-Papier wurde in einzelnen Rollen verkauft und stand in einem Regal über der Tür. Wenn man ein WC-Papier wollte, so nahm Herr Sk. eine Stange mit einem Haken, gab einer Rolle einen Schubs und fing sie elegant auf. Sein Schwerpunkt lag bei Obst und Gemüse. Einen Teil davon baute die Familie auf einem eigenen Acker an, außerdem fuhr Herr Sk. in aller Früh auf den Gemüsegroßmarkt in Graz und holte dort das, was er selbst nicht anbaute.
Das dritte Geschäft war ein Fleischhauer mit all dem, was ein Fleischhauer gewöhnlich im Sortiment hat. Auch dieses Geschäft wurde von einem Ehepaar, Herrn und Frau E., betrieben.
Dann kam noch ein Fleischhauer mit dem Schwerpunkt auf Wild und Hühnern.
Schräg gegenüber gab es einen weiteren Fleischhauer.
Ging man etwa 500 m weiter, so kam ein Konsum, gegliedert in den Lebensmittelbereich und den Textilbereich. Beim Lebensmittel-Konsum konnte man eine "Fassung" bestellen: Man bestellte Waren, die dann meist von einem Lehrmädchen ins Haus geliefert wurde.
Dann gab es noch einen Milchkiosk und zwei Bäckereien (eine davon existiert heute noch, aber unter anderem Namen)
In die andere Richtung gab es noch einmal einen Konsum. Hier erinnere ich mich gut an Herrn P., einen älteren Verkäufer mit runder Nickelbrille, über die er schaute, wenn er in die Ferne sah. Herr P. war schrecklich neugierig und wollte immer wissen, was die Kundinnen so miteinander redeten. Wenn man dann ein Kilo Mehl und ein Kilo Zucker gleichzeitig orderte, weil man wusste, dass die im Regal nebeneinander standen, so merkte Herr. P. sich das nicht, weil er nur auf den Tratsch hörte. Für uns Kinder war das immer eine Belustigung, für die Erwachsenen, die es oft eilig hatten, war das nicht so angenehm.
Und heute?
Konsum machte einen Supermarkt (coop), der heute ein Merkur ist. Fast alle der "Kleinen" hörten auf.
Nur den Bauernmarkt gibt es immer noch und er erfreut sich steigender Beliebtheit bei Jung und Alt.
In Stainz habe ich im Kaufhaus Hubman etwas gefunden, was man als "Greißler 2000) bezeichnen könnte: ein Markt mit einer enormen Auswahl auf kleinem Raum, jeder im Laden macht alles, kennt die Ware, den Standort usw. Man bekommt sogar noch Kochgeschirr, nach dem man oft bei den "Großen" lange suchen müsste. Man kennt die Kunden und deren Vorlieben. Es gibt einen Lebensmittelteil (der größte), Papier (mit Postannahmestelle), einen Teil für Unterwäsche, einen Teil für Kleidung und einen Teil für Drogerieartikel. In jedem Teil steht eine eigene Kassa. Und dann gibt es noch ein Café mit zwei Tagesmenüs.
Dass es in Stainz noch einen Fleischhauer und zwei Bäckereien gibt, macht die Sache schön rund.
Nostalgische Grüße,
Uli
Ich habe im Urlaub eure Beiträge gelesen und mir vorgenommen, dann von zu Hause aus meinen Senf dazu zu geben.
Ich wohne seit meiner frühen Kindheit in einem Außenbezirk von Graz. Hier gab es eine ganze Menge von "Greißlern".
Quer über die Straße war ein Fleischhauer. In der Auslage, deren Fensterbank fast in Bodenhöhe war, stand eine große Dose (geschätzt etwa 5 Liter) mit Essiggurkerln. Da schaute ich immer sehnsüchtig hinein, wenn Mama mit mir einkaufen ging. Meist schenkte mir die Verkäuferin dann ein Gurkerl.
Im nächsten Häuserblock gab es den ersten Greißler, dort kaufte Mama kaum ein.
Im übernächsten Block gab es eine "Markthalle". Da war zuerst ein Fischgeschäft, geführt von einer Frau, die wir "Fischerlfrau" nannten. In der kühleren Jahreszeit lagen da Bücklinge in der Auslage. Da mein Papa Ekel vor Fisch hat, kaufte Mama dort nur etwas, wenn Papa auswärts Dienst machen musste.
Das zweite Geschäft war das Milchsondergeschäft Sch., das vom Ehepaar Sch. geführt wurde. Frau Sch. war meist vormittags nicht im Geschäft, weil sie zu Hause kochte. Herr Sch. versteckte sein Geld im ganzen Geschäft und brachte es ein paarmal pro Tag zur Bank, wie er es eben mit seiner Frau einteilen konnte. Meist hatte er so wenig Geld im Laden, dass er Mühe hatte, auf etwas größere Scheine herauszugeben. Wenn das der Fall war, suchte er im ganzen Laden in seinen Verstecken nach Wechselgeld, ging gar nichts mehr, so ging er zum Nachbarn zum Wechseln. Verkauft wurde offene Milch und Milch in Flaschen. Später hatte er auch "Babymilch". "Babymilch" war Milch mit natürlichem Fettgehalt, die besonders frisch in den Verkauf kam und unter besonderen Hygienebedingungen hergestellt werden musste. Diese Milch gab es sicher schon ab 1965 und sie war in Halbliterpackerln gefüllt. Milch in Plastikbeuteln gab es hier beim Milchhof Graz nicht.
Das dritte Geschäft war das größte und hatte zwei Türen: bei der einen ging man hinein, bei der anderen hinaus. Herr und Frau Sk. betrieben das Geschäft schon in zweiter Generation. Sie hatten alles, was man halt so täglich braucht, vom Zucker bis zum Mehl, von der Schokolade zum Essig usw. Das WC-Papier wurde in einzelnen Rollen verkauft und stand in einem Regal über der Tür. Wenn man ein WC-Papier wollte, so nahm Herr Sk. eine Stange mit einem Haken, gab einer Rolle einen Schubs und fing sie elegant auf. Sein Schwerpunkt lag bei Obst und Gemüse. Einen Teil davon baute die Familie auf einem eigenen Acker an, außerdem fuhr Herr Sk. in aller Früh auf den Gemüsegroßmarkt in Graz und holte dort das, was er selbst nicht anbaute.
Das dritte Geschäft war ein Fleischhauer mit all dem, was ein Fleischhauer gewöhnlich im Sortiment hat. Auch dieses Geschäft wurde von einem Ehepaar, Herrn und Frau E., betrieben.
Dann kam noch ein Fleischhauer mit dem Schwerpunkt auf Wild und Hühnern.
Schräg gegenüber gab es einen weiteren Fleischhauer.
Ging man etwa 500 m weiter, so kam ein Konsum, gegliedert in den Lebensmittelbereich und den Textilbereich. Beim Lebensmittel-Konsum konnte man eine "Fassung" bestellen: Man bestellte Waren, die dann meist von einem Lehrmädchen ins Haus geliefert wurde.
Dann gab es noch einen Milchkiosk und zwei Bäckereien (eine davon existiert heute noch, aber unter anderem Namen)
In die andere Richtung gab es noch einmal einen Konsum. Hier erinnere ich mich gut an Herrn P., einen älteren Verkäufer mit runder Nickelbrille, über die er schaute, wenn er in die Ferne sah. Herr P. war schrecklich neugierig und wollte immer wissen, was die Kundinnen so miteinander redeten. Wenn man dann ein Kilo Mehl und ein Kilo Zucker gleichzeitig orderte, weil man wusste, dass die im Regal nebeneinander standen, so merkte Herr. P. sich das nicht, weil er nur auf den Tratsch hörte. Für uns Kinder war das immer eine Belustigung, für die Erwachsenen, die es oft eilig hatten, war das nicht so angenehm.
Und heute?
Konsum machte einen Supermarkt (coop), der heute ein Merkur ist. Fast alle der "Kleinen" hörten auf.
Nur den Bauernmarkt gibt es immer noch und er erfreut sich steigender Beliebtheit bei Jung und Alt.
In Stainz habe ich im Kaufhaus Hubman etwas gefunden, was man als "Greißler 2000) bezeichnen könnte: ein Markt mit einer enormen Auswahl auf kleinem Raum, jeder im Laden macht alles, kennt die Ware, den Standort usw. Man bekommt sogar noch Kochgeschirr, nach dem man oft bei den "Großen" lange suchen müsste. Man kennt die Kunden und deren Vorlieben. Es gibt einen Lebensmittelteil (der größte), Papier (mit Postannahmestelle), einen Teil für Unterwäsche, einen Teil für Kleidung und einen Teil für Drogerieartikel. In jedem Teil steht eine eigene Kassa. Und dann gibt es noch ein Café mit zwei Tagesmenüs.
Dass es in Stainz noch einen Fleischhauer und zwei Bäckereien gibt, macht die Sache schön rund.
Nostalgische Grüße,
Uli
Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot.