ichkoche Forum

Wer war euer "Kochlehrer"? Wie haben sich eure Kochkünste später noch weiterentwickelt?

Bei mir war Kochen von frühester Kindheit an ein integraler Teil meines Lebens. Es hat mich immer schon interessiert. Als ich noch zu klein für den Herd war, stand ich auf einem Stockerl.

Die Basisdinge habe ich natürlich von meiner Mutter gelernt. Eine "Intensivausbildung Kochen" bekam ich von meinen beiden Großmüttern und meiner Großtante.
Ich verbrachte bis ich 17 war die Sommerferien auf verschiedenen Bauernhöfen. Dort habe ich alles von der Pieke auf gelernt.
Da ich natürlich diverse bäuerliche Fähigkeiten - Melken, Umgang mit der Sense, einen Heuschober machen - nicht beherrschte, nahm die Köchin des Hauses mich unter die Fittiche.

Als ich 13 war habe ich einen ganzen Sommer lang das warme Essen für zehn Personen gekocht. Die besten Ferien meines Lebens...
Das ging damals nach dem Motto: "Wan de Dirn net möchn und net mahn kou, dan zui se houd kochen..."

Später habe ich noch viel von den Köchen in den ausgezeichneten Hotels gelernt, in denen ich in meiner Studentenzeit gearbeitet habe.

Wie war das Euch?

ja bei mir war es so --

meine Schwester und ich mussten schon in der Schulzeit jeden Sonntag oder in Ferien mit Mama kochen --
immer unter großen Murren ----

später haben wir dann abwechselnd Sonntag gekocht---
heute bin ich froh dass unsere Mutter uns so hart ran genommen hat denn dadurch haben wir viel gelernt---

als ich verheiratet war in jungen Jahren --habe ich viel nach Kochbüchern gekocht---
viel nach gefragt wenn ich etwas nicht konnte ---

heute liebe ich es etwas Neues aus zu probieren durch tolle TV Kochsendungen ---
oder wenn ich was suche findet man ja alles im Internet---
oder einfach etwas ausprobieren was einem gerade in den Kopf kommt--
wenn es nicht so schmeckt macht man es eben nicht mehr---

Hallo,

Also bei mir war das ganz anders.

Mama hat herrlich gekocht und gebacken. Ich war bei ihr zwar viel in der Küche, doch eigentlich nur, um mit ihr zu quatschen. Das Kochen und Backen interessierte mich eigentlich nur vom Produkt her, nicht aus dem Blickwinkel des Prozesses. Mama hatte auch keine besondere Freude daran, wenn man in der ohnedies nicht allzu großen Küche was machen wollte. Noch dazu hatte sie immer was auszusetzen. Also wurde in mir auch nicht gerade das Interesse am Kochen gefördert.

Im Gymnasium gab es ein Jahr lang den Freigegenstand Kochen. Gelernt haben wir nichts, lustig war's.

Während des Studiums lebte ich zu Hause, als ich dann daran dachte auszuziehen, verstarb Mama von einem Tag auf den anderen. Den Großteil ihrer Rezepte nahm sie mit ins Grab, denn sie hatte alles "aus dem Handgelenk" gemacht.
Einer meiner beiden Brüder hatte immer schon gerne gekocht, er hatte dabei Mama einfach aus der Küche geschmissen. Dieser Bruder, der auch noch zu Hause lebte, übernahm einmal kurzfristig die Grundversorgung der Familie.

Das erste, was ich dann wirklich selbst nach dem Rezept aus einer Kochzeitschrift machte, war ein einfacher Rührkuchen, denn mein Bruder wollte nicht backen und ich hatte solche Sehnsucht nach so etwas, denn bei Mama hatte es zu jedem Wochenende Kuchen gegeben. Das Ergebnis war durchaus essens- und sehenswert.

Für die folgenden großen Ferien nahm ich mir vor, die Kunst des Kochens zu lernen. Hilfreich waren dabei Kochbücher, eine Tante (die so ähnliche Sachen wie meine Mutter kochte) und eine liebe Nachbarin (im Alter meiner Mutter), zu der ich mit jeder Frage kommen konnte. Nach den Sommerferien konnte ich's, ich versorgte von nun an die nun nur mehr dreiköpfige Familie, da mein Bruder auszog und die Ergebnisse waren immer in Ordnung.
Beim Backen machte ich natürlich auch weiter, spannend wurde es zu Weihnachten. Mein anderer Bruder und ich fanden die Rezepte für die Weihnachtsbäckerei (da hatte sich Mama immer ans Rezept gehalten) und sie schmeckte bereits so gut wie bei Mama... Im kommenden Fasching wagte ich mich auch an die ersten Faschingskrapfen (gefüllt und nicht gespritzt) und auch die wurden fein.

Nicht alles hat auf Anhieb toll funktioniert, z.B. der Strudelteig. Da zeigte mir die Nachbarin, welche Konsistenz er haben muss, um dann gut ziehbar zu sein.

Heute kann ich mir auch ohne Kochbuch ganz gut vorstellen, wie dies oder das zu machen ist. Und Rezepte verwende ich auch kaum mehr...

Beste Grüße,
Uli

Liebe Ulrike und liebe Sonja,

vielen Dank für eure ausführlichen und sehr interessanten Schilderungen.

Oh Ja - Kochunterricht hatten wir an der Schule auch als Freifach. Es war eine Mischung aus Kochen, Haushaltsführung und Ernährungskunde.
Die Tests in Ernährungskunde waren gefürchtet. In diesem Alter interessiert es einem ja nicht wirklich um über Monosacharide, Fettsäuren oder Glukoseverbindungen und ihre Wirkung auf den Körper zu lernen.

NewAmsterdamer hat geschrieben: ↑

Mo Mär 26, 2018 12:13 pm

Liebe Ulrike und liebe Sonja,

vielen Dank für eure ausführlichen und sehr interessanten Schilderungen.

Oh Ja - Kochunterricht hatten wir an der Schule auch als Freifach. Es war eine Mischung aus Kochen, Haushaltsführung und Ernährungskunde.
Die Tests in Ernährungskunde waren gefürchtet. In diesem Alter interessiert es einem ja nicht wirklich um über Monosacharide, Fettsäuren oder Glukoseverbindungen und ihre Wirkung auf den Körper zu lernen.

oh ja an diese "Hauswirtschaftsstunde ( wie sie zu unserer Zeit gehießen hat)
erinnere ich mich auch noch zu gut ---das mochte ich gar nicht ---
wenn das Essen fertig war das wir in Gruppen gemacht haben --
war ich aber die Erste die zum essen am Tisch saß----

Ich hab zu Hause bereits während der Schulzeit mir schon immer wieder Sachen selber gekocht oder gebacken. Von Bagels ausprobieren (da waren sie noch unbekannt und ich habs in einer Mädchenzeitschrift gesehen) , über Bechamel Sauce zum Überbacken meiner Kartofferln bis zum Ölgugelhupf fürs Frühstück. Ich war dann ab 13 in einer 5 jährigen HBLA für wirtschaftliche Berufe und hab dort 4 Jahre lang kochen und Service gehabt, inkl. Abschlussprüfung mit 4-Gänge Menü für 4 Leute. Da hab ich von der Schule immer dann schon den halben Striezel am Heimweg aufgegessen haha...An die Polsterzipf kann ich mich auch noch erinnern, die ich so oft mit gehabt hab. Und als ich das Menü Probe gekocht hab zu Hause. HALLELUJA! HAHA da hats ausgesehen.

Ja.... Ich glaub trotzdem auch, dass es mir auch etwas in die Wiege gelegt wurde, weil meine Eltern beide gut und gerne kochen und backen. Meine Mutter hat auch immer schon auf Vorrat Sauce Bolognese oder Topfenknödel gemacht und eingefroren, die beste Marillenmarmelade auch, nämlich nicht zu süß und nicht so fest, sondern leicht flüssig und ur guten Marillenkuchen. Das Hendl war auch immer so toll. Ja...Ach, da möcht man fast nochmal Kind sein .. heutzutage mach ich mir diese Sachen nicht mehr. Ich ernähr mich sehr bewusst und achte darauf, was und wie ich esse. Aber ich denke gern daran zurück

Aber so richtig gelernt von meinen Eltern hab ichs glaub ich nicht. Womöglich hat mir meine Mutter es kurz gezeigt, wenn es um Gugelhupf und Co ging. Papa hat mir auf jedenfall nix gezeigt, das weiß ich. Glaub ich ... Ich war schon immer sehr eigenständig.

Hallo,

Ich habe 9 Jahre in einer HBLA unterrichtet und das Essen dort war köstlich. Ganz besonders waren die Prüfungsessen, an die erinnere ich mich besonders gern zurück.
Meine ehemaligen Schülerinnen haben sich eigentlich alle im Rückblick sehr positiv zum Kochunterricht geäußert.

Beste Grüße,
Uli

Hallo
Ich habe das meiste von meiner Oma gelernt im Kindergarten alter, da ich alle Ferien bei ihr verbringen durfte,
Einige Sachen auch von meiner Mutter

kochen hab ich aus den Thea-Kochbüchern gelernt. Meine Mutter hat nicht gerne gekocht und meine Großmutter auch nicht, aber von ihr hab ich dafür Backen gelernt und das mach ich nach wie vor immer noch viel lieber als Kochen.

Kochkurse für Schüler öffentlicher Schulen müssen nicht so inhaltslos oder zynisch in Bezug auf die Fähigkeit der Schüler sein, qualitativ hochwertiges Essen zu kochen und zu genießen.

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