Eine kleine Kulturgeschichte des Zuckermais
Was für Europa Getreide ist, das bedeutet Mais für Amerika. Schon vor über 7000 Jahren wurden Vorläufer unseres Zuckermais in Mexiko angebaut. Dementsprechend vielfältig und alt sind auch die Geschichten um dieses Grundnahrungsmittel. Indianische Geschichten erzählen, dass Mais aus einem Mann mit grünem Gewand und gelbem Haar entstanden sei, nachdem dieser getötet und begraben wurde. In anderen Mythen ist der Mais in Form einer Göttin einfach vom Himmel herabgestiegen. Einer Maya-Legende nach ist auch der Mensch im Ursprung nicht mehr als Maisbrei. 1492 lernten dann Kolumbus und seine Leute das amerikanische Wunderkorn kennen und binnen 30 Jahren baute man auch in Europa Mais an. Allerdings begegnete man dem Korn eher skeptisch - so scheiterten Versuche, die irische Hungersnot im 19. Jh. mithilfe von Mais in den Griff zu bekommen daran, dass man munkelte, der „Peels Schwefel“, wie man Mais nannte, würde jeden, der ihn isst, töten. Heute hat sich Mais zumindest als Gemüse auch bei uns längst durchgesetzt. Und wer will schon auf sein Popcorn im Kino verzichten - eine Zubereitungsart, die amerikanische Ureinwohner übrigens schon seit 5000 Jahren praktizieren.
Biologisches
Das einjährige Süßgras wird bis zu 3 m hoch, hat manchmal 1 m lange Blätter und bildet pro Pflanze 1 bis 2 Maiskolben aus. Auf diesen um die 20 cm langen Ähren reihen sich dicht an dicht hunderte von den prallen gelben Samenkörner mit dem süßen Geschmack. Da Samenkörner und Fasern von festen Lieschblättern umgeben sind, kann sich der Mais als einziges Getreide nicht von selbst fortpflanzen.
Für Körper und Gesundheit
Schon die amerikanischen Ureinwohner schätzten Mais nicht nur als sattmachendes Grundnahrungsmittel, sondern auch als wirksames Mittel gegen Harnwegserkrankungen aller Art. Seinen süßen Geschmack verdankt der Mais Saccharose, wobei der Zuckergehalt nach der Ernte am höchsten ist - ab dann nimmt er stetig ab. Die bei uns auch Kukuruz genannte Pflanze ist aber auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sein hoher Gehalt an B-Vitaminen und Magnesium ist gut für die Nerven, die in Mais enthaltene Pantothensäure wirkt sogar wie eine Art Stresskiller.