Der Reisanbau verbreitete sich langsam über ganz Asien, wo das Wort für Reis in vielen Sprachen mit dem Wort für Essen bis heute identisch ist. Auch in den asiatischen Religionen und in der Alltagskultur ist Reis allgegenwärtig: In Thailand etwa ist es in manchen Gegenden heute noch Sitte, am Beginn des Essens vor dem Reis eine Verbeugung zu machen. Aus Indien wiederum stammt der Brauch, Brautpaare mit Reis zu bewerfen, um ihnen Wohlstand und Fruchtbarkeit zu wünschen.
So gesehen verwundert es nicht, dass sich unter den 20 größten Reisproduzenten der Welt, die von China, Indien und Indonesien angeführt werden, gleich 15 asiatische Länder befinden, deren Anbautraditionen jedoch unterschiedlich lang sind. Körner, die man in Thailand fand, verweisen auf das Jahr 3500 v. Chr., 500 Jahre lässt sich Reisanbau auch auf den Philippinen sowie in Indonesien nachweisen. Und in den heiligen Sanskritrollen wird Reis um 2400 v. Chr. erwähnt. Zu den stets in Isolation lebenden Japanern gelangte der Reis über Korea erst im 3. Jahrhundert v. Chr., also erst nachdem er durch Alexander den Großen (356–323 v. Chr.) auch in Europa bekannt gemacht worden war.