Wie kann nun der Wein im optischen Sinn eine Erotik ausstrahlen? Ganz einfach - über seine Etikette, die Form der Flasche und über die Weinbezeichnung. Château Mouton 1993 schmückte seine Etikette mit einem nackten, in träumerischen Gedanken versunkenen pubertierenden Mädchen. Die Zeichnung stammt von Balthus (mit eigentlichem Namen Graf Balthazar Koslowski, von hoher, uralter polnisch-adliger Abstammung 1908-2001). Es ist die Silhouette eines weiblichen Körpers zu sehen, nichts anrüchiges, aber aufgrund der Nacktheit des Mädchens wurde diese Etikette in den USA zensuriert. Die amerikanische Mouton Etikette 1993 hat keine künstlerische Darstellung, der Bereich der Darstellung blieb leer.
Manche Flaschenformen stellen im erweiterten Sinn die Rundungen und Umrisse des menschlichen Körpers dar. Besonders bauchige oder breitschultrige Flaschen mit einer stimmigen Etikettenwahl strahlen eine gewisse Erotik aus. Wenn eine Weinetikette einen muskulösen, attraktiven, nackten Männeroberkörper schmückt und diese den Weinnamen „Eros“ trägt, werden damit gezielt Frauen angesprochen. Sie nehmen dieses erotische Bild optisch wahr, verbinden gleichzeitig ein erotisches Geschmackserlebnis und freuen sich darauf den Wein mit einem besonderen Partner zu genießen. Oder wenn ein Wein als „L’Amour Toujours“ bezeichnet wird, erwarten sich die Weingenießer einen verführerischen, runden, weichen und sinnlichen Wein, den sie zu einem speziellen Anlass trinken, da auch hier wieder ein erotisches Gefühl mitschwingt.
Der Wein und die Hormone
Neben dem Nervensystem besitzt der Körper ein zweites Regelsystem welches die Hormone sind. Hormone sind Botenstoffe, die an bestimmten Stellen des Körpers gebildet werden und eine spezifische Wirkung haben. Mäßiger Weinkonsum regt das Hormonsystem an, somit auch die Produktion von Sexualhormonen. Weiters werden Glückshormone gebildet, diese wiederum ermöglichen manchen, die Hemmschwelle beim Flirten zu überwinden.
Besonders verschlossene Menschen werden durch mäßigen Weinkonsum lockerer und freier bei der Kontaktaufnahme. Gerne wird behauptet, dass die Samenzellen oder die Empfängnis durch Weinkonsum beschädigt werden, dafür gibt es jedoch keine wissenschaftliche Bestätigung. Wie Paracelsus bereits sagte: „Die Dosis macht das Gift“, mäßiger Weinkonsum bedeutet: 1/4 Liter Wein pro Tag für Frauen und 1/4 und 1/8 Liter Wein für Männer, wobei 2 Tage pro Woche kein Wein bzw. Alkohol konsumiert werden soll. Somit vermag Wein, zum richtigen Zeitpunkt und wohl dosiert eine erotische Stimmung hervorrufen.
Erotische Liebesspiele mit Wein
Jeder kennt die Szenen aus Filmen, der Mann wird mit Weintrauben gefüttert oder er nascht die Trauben aus dem Bauchnabel seiner Angebeteten. Die Kombination Schaumweine und Erdbeeren stellen einen hohen erotischen Genuss dar. Der Schaumwein kann aus dem Bauchnabel der Liebsten genossen werden, sie wird dieses prickelnde Gefühl niemals vergessen. Anstelle des Schaumweinglases eignet sich auch der verführerische Stiletto der Partnerin.
Wein in erotischen Bildern
„Sex sells“ ein Sprichwort, das jeder kennt und damit permanent kontaktiert wird. In der Weinszene findet dies in Form von erotischen Winzerkalendern, Body paintings mit Weintrauben, Nacktfotos mit Weintrauben oder Weinflaschen statt.
Mit allen Sinnen erleben bedeutet, beim Öffnen der Weinflasche an den Genuss, bei der Optik an die Verführung, beim Duft an die Betörung, beim Geschmack an die Verzauberung und beim Fühlen an das Erlebnis zu denken.
Gerne beziehe ich mich auf das Zitat von Hugh Johnson, dass soviel Wahrheit in sich trägt:
„Weintrinker sehen gut aus, sind intelligent, sexy und gesund!“
„Wine lovers are good looking, are intelligent, sexy and healthy"
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