Trotz dieser römischen Verwandtschaft ist Neapel als Weltpizzahauptstadt nach wie vor unbestritten. Hier entstand auch die (gar nicht so unwahrscheinliche) Legende, die Bevölkerung sei einst dermaßen arm gewesen, dass sie sich nicht einmal Teller leisten konnte und statt dessen alte, trockene Brotfladen als Unterlage für ein höchst kärgliches Gericht aus Oliven, Käse und Kräutern verwendete.
Nach der Rückkehr des Weltumseglers Christoph Columbus aus Amerika gesellten sich auch noch die zunächst als gesundheitsschädlich empfundenen und daher von den feineren Leuten gemiedenen Tomaten hinzu - und die so genannte „Pizza al pomodoro“ war entstanden.
Das vielleicht bedeutendste Eckdatum in der Pizzageschichte ist das Jahr 1889, als Raffaele Esposito, ein bekannter neapolitanischer Pizzaiolo (Pizzakoch), von Königin Margherita eingeladen wurde, eine von ihm entwickelte Pizzavariante auch bei Hof zu kochen, aus der sich die heute noch populäre Pizza Margherita entwickelte.
Esposito kreierte damals eine Pizza - rot die Tomaten, grün das Basilikum und weiß der Mozzarella. Und weil das zufällig auch die italienischen Nationalfarben sind, ist die „Margherita“ bis heute, zumindest in Italien, wohl auch die populärste aller Pizzas geblieben.