Tipps und Tricks zum Kochen und Backen mit Mohn
Wenn Sie folgende Tipps und Tricks beachten, kann eigentlich nichts mehr schief gehen:
- Zum Backen sollte der Mohn gemahlen werden, nur dann können die aromatischen ätherischen Öle sich entfalten, wer keine Mohnmühle sein Eigen nennt, kann den Mohn auch beim Bäcker oder in der Mühle malen lassen.
- Haben sie noch eine Kaffeemühle zu Hause? Prima! Damit können Sie Ihren Mohn selbst mahlen. Hinterher geben Sie Zucker in die Mühle und mahlen den zu Staubzucker. Ruckzuck ist Ihre Mühle wieder sauber.
- Mahlen Sie immer nur soviel Mohn, wie Sie benötigen. Gemahlener Mohn ist nur kurze Zeit haltbar. Sollte doch etwas übrig bleiben, bewahren Sie es in einem luftdicht verschlossenen Gefäss an einem kühlen Ort auf. Sie können den gemahlenen Mohn aber auch einfrieren.
- Probieren Sie den Mohn immer, bevor Sie ihn verarbeiten. Schmeckt er ranzig, dann können Sie ihn leider nicht mehr verwerten!
- Mohnkuchen schmeckt nicht so bitter und sieht besser aus, wenn sie den Mohn mit reichlich Grießpudding aufkochen.
- Wird der Mohnmasse etwas geriebener Zwieback zugegeben, wird der Mohnkuchen herrlich leicht.
- Damit der Mohnkuchen schön saftig wird, gibt die kluge Hausfrau ein paar Löffel Apfelmus zur Mohnmasse. Genauso lecker schmeckt es,wenn Sie stattdessen eine zerdrückte Birne unterheben.
- Dennoch enthält Mohn eine sehr geringe Menge an Opiaten. Durch die Hitze beim Backen werden diese unschädlich gemacht. Trotzdem sollte man nicht zu viel Mohnkuchen essen. Nicht umsonst heißt es wohl im Volksmund: "Mohn macht dumm!"
- Sollten Sie trotzdem noch ein bisschen unsicher sein, gibt es auch fertige Mohn-Backmischungen. Damit gelingt Ihr Mohnkuchen ganz sicher!
- Mohn-Öl darf nicht zu hoch erhitzt werden, deswegen ist es zum Kochen und Braten eher ungeeignet. Sehr wohlschmeckend ist es aber, wenn Sie es für Salate und Kaltspeisen verwenden.
Herkunft, Verwendung und Anbau
Mohn gehört zweifellos zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Wahrscheinlich kam er aus dem Mittelmeerraum zu uns. Bereits seit der Jungsteinzeit verwendete man in Südeuropa Schlafmohn zu medizinischen Zwecken, als Rauschmittel und zu Kulthandlungen. Rasch hatte man die betäubende und berauschende Wirkung diese Pflanze erkannt und wußte sie zu nutzen. Die Kapsel enthält neben den Samen auch einen weißen Milchsaft, der in getrockneter Form als Opium bezeichnet wird. Aus dem Mohn-Inhaltsstoff Morphin wird auf synthetischem Weg Heroin hergestellt. Bereits in der Antike verwendete man Mohn als Schlaf- und Heilmittel, später im alten Rom wurde es zur "Party-Droge"der Wohlstandsgesellschaft. Große Bedeutung kam der Pflanze in Kriegen zu. Endlich konnte man auch Schmerzen betäuben und Operationen erträglicher machen.
Heute wird Mohn zu medizinischen Zwecken vorwiegend in Indien, der Türkei und großen Teilen der ehemaligen Sowjetunion angebaut. Weitere große Anbaugebiete liegen in Afghanistan und Südostasien. Sie sind meist illegal und dienen in erster Linie zur Herstellung von Opiaten. Im Gegensatz zu Deutschland ist in Österreich der Mohnanbau völlig legal. Ja, Österreich blickt sogar auf eine lange Tradition im Mohnanbau zurück. Von dort kommt auch der berühmte Waldsiedler Graumohn.
Backen mit Mohn hat Tradition
Eigentlich kommt der beste Mohnkuchen aus Schlesien und Polen. Aber er gehört längst auch in Österreich und Deutschland zur traditionellen heimischen Küche. Wem kommen bei dem Gedanken an Mohnkuchen nicht Kindheitserinnerungen in den Sinn? Ob zur Kirmes oder an Geburtstagen, es wurden riesige Blechkuchen gebacken,dabei durfte Mohnkuchen nie fehlen. Wer backte den besten Mohnkuchen? Jede Hausfrau schwor auf ihr eigenes Rezept, was natürlich streng geheim war! Aber eines ist klar: Am besten schmeckte der Mohnkuchen bei Muttern!
Doch neben dem berühmten Blechkuchen gibt es noch viele andere schmackhafte Rezepte. Man denke an Mohntorte, Mohnzelten, Mohnstrudel, Mohnstriezel, Mohnschnecken. Bei alledem läuft einem doch schon beim Erwähnen das Wasser im Mund zusammen. Aber auch gekocht wird mit Mohn. Man bereitet Germknödel, Erdappel-Mohn-Nudeln, Buchteln und viele weitere schmackhafte Gerichte. Zu Dekorationszwecken streut man die ganzen Mohnkörner über Brote, Wecken oder Torten.