Woher kommt der Reis?
Wenn man bei uns Menschen nach einer ganz spontanen Antwort zu folgender Frage „Woher kommt eigentlich der Reis“ bittet, dann wird meist „aus China“ geantwortet. Reis ist bei uns in erster Linie mit Asien assoziiert. Und danach vielleicht mit dem Hersteller mit der orangen Verpackung...
Was leider nicht so bekannt ist, ist dass, fast 65% des EU-Verbrauches an Reis auch tatsächlich in der EU angebaut wird. Länder wie Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und Griechenland versorgen die Europäer mit Reis der verschiedensten Sorten. Marktführer ist Italien und wenn man bedenkt, dass der LKW dann nicht ganz so weit fahren muss, sollte man einfach öfter zu Reis aus Europa greifen!
ichkoche.at war zu Besuch beim unumstrittenen italienischen Marktführer Riso Gallo und hat dabei mit so viel italienischer Herzlichkeit und Leidenschaft das Thema Reis präsentiert bekommen, dass die Reisfelder Asiens auch im Kopf plötzlich nicht mehr so präsent sind... Kommen Sie also mit auf unsere Reise...
Ein grünes Meer aus Reispflanzen
Auf der Fahrt zum ältesten, 1856 gegründeten, Familienunternehmen Riso Gallo, wird bereits klar, dass in der Lombardei und dem Piemont das Herz des italienischen Reisanbaus schlägt. So weit das Auge blickt wiegen sich die Reishalme im Wind.
Wenn man sagt, dass die Felder hier saftig grün sind, dann ist das wahrhaftig so. Denn die Felder glänzen nicht nur der schönen Farbe wegen, sondern auch, weil sie unter Wasser stehen. Ein ausgeklügeltes Kanalsystem sorgt dafür, dass die Reispflanzen stets mit Wasser versorgt sind. Das ist sowohl für das Wachstum als auch für den Ausgleich der Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht wichtig.
Motto: Risotto!
Bei unserem Gastgeber, dem renommierten Reisproduzenten Riso Gallo erfahren wir, dass in Italien entgegen der weit verbreiteten Annahme nicht nur Pasta gegessen wird. Und obwohl wir auch die Themen Basmatireis, Langkornreis oder sogar Sushi-Reis streifen – all dies ist im Sortiment der Firma – schlägt das Herz der Italiener eindeutig für Risotto! Stolze 90% des Reiskonsums unserer südlichen Nachbarn bestehen aus Risottoreis.
Und natürlich wird uns von Daniele, dem Koch der Firma Riso Gallo auch Risotto serviert. In vielen Varianten, eine schmackhafter als die andere. Sein Zubereitungsart ist etwas anders, als es im Lehrbuch steht: er gibt den Weißwein erst am Schluss dazu. Der kalte Wein, zugegossen nach dem Anschwitzen der Zwiebel und der Reiskörner, "schockt" seiner Meinung nach das Gericht, wodurch der Garprozess unterbrochen wird und das Risotto nicht zu cremig wird. Nach seiner Kochart bleibt das Risotto al dente jedoch besonders cremig. Wir haben es getestet: es stimmt wirklich! Und dank Daniele wissen wir jetzt was ein Prisotto ist! Neugierig? Gleich nachkochen!
Prisotto Rezept
Was braucht es für ein perfektes Risotto?
Für den Italiener gibt es drei Dinge, die ein perfektes Risotto ausmachen: al dente, cremig, vielseitig!
Al dente ist natürlich zum einen Geschmackssache zum anderen eine Übungssache.
Cremig wird das Risotto auf jeden Fall durch die Verwendung der richtigen Reissorte.
Carnaroli ist dafür am besten geeignet, er hat mehr Stärke und ergibt ein noch cremigeres Gericht als z.B. Arborio.
Oldies but goldies
Wie beim Wein gibt es auch beim Reis „Riserva“. Dieser, nur an den besten Stellen ausgesäte und aus Pflanzen gewonnene Reis, der ein Jahr mit Luftzufuhr im Silo nachgereift ist, hat deutlich größere Körner und ergibt ein noch cremigeres Risotto.
Er wird nur in limitierten Mengen produziert und ist ein Garant für höchste Qualität.
Unter den Riserva Sorten hat uns besonders „Venere“ fasziniert. Ein durch und durch schwarzes Korn, das auch nach dem Kochen seine tolle Farbe behält, wunderbar nach Sandelholz duftet und ganz perfekt mit Fisch und Meeresfrüchten harmoniert. Auch optisch ein wahrer Augenschmaus!
Urlaub im Kochtopf
Die Reise nach Norditalien hat uns nicht nur viele Fakten und Wissenswertes beschert, sondern uns auch noch einmal deutlich gemacht, welch wunderbares Gericht ein Risotto sein kann. Es ist eigentlich sehr leicht herzustellen, man kann es mit einigen wenigen Handgriffen ganz nach eigenem Geschmack variieren, und sich außerdem das Dolce Vita Italiens nach Hause in die Küche holen!
Wir sagen Grazie mille für die köstliche Einladung!
Hier finden Sie eine Bildergalerie zu unserem Besuch.