Eine kleine Kulturgeschichte des Oregano
"Unserer Frauen Bettstroh" – so nannte man früher Oregano, der auch Dost genannt wird, im Volksmund. Jungen Müttern wurde er nämlich mit ins Bett gelegt, um sie in dieser kritischen Situation vor dem Teufel und Dämonen zu schützen. Ähnlich verfuhr man bei jungen Bräuten. Überhaupt galt der Oregano als magisches Schutzkraut gegen alles Dämonische, gegen bösen Zauber und sogar gegen die Cholera. Man schätzte ihn aber nicht nur wegen der ihm zugeschriebenen übernatürlichen Eigenschaften, sondern auch wegen seiner ganz irdischen Qualität, Stoffe rot und braun zu färben. So viel Positives bei einer Pflanze schreit fast danach, dass wenigstens der Duft oder der Geschmack bitter oder unangenehm sind – aber auch dies ist beim Oregano nicht der Fall. Nicht umsonst heißt er auch "Wohlgemut", wodurch auf seinen bezaubernden Duft angespielt werden dürfte.
Biologisches
Der "echte Dost" wird bei uns am häufigsten angebaut und verwendet. Er ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 60 cm hoch werden kann. Stängel und Blätter sind behaart und die Blüten dieser Oregano-Sorte sind rötlich-lila. Für den in unseren Supermärkten erhältlichen getrockneten Oregano werden nur die Blätter verwendet. Allerdings beinhalten diese getrockneten Kräuter meist auch andere Oregano-Sorten, wie z.B. den Griechischen Oregano.
Für Körper und Gesundheit
Oregano ist nicht nur des Geschmacks wegen aus keinem Pasta-Gericht wegzudenken. Seine verdauungsfördernde Wirkung macht die Küchenkreationen leichter verdaulich, er fördert den Appetit und wirkt antimikrobiell, hemmt also das Wachstum von Pilzen und Bakterien. In der Volksheilkunde werden ihm außerdem noch eine Reihe von anderen heilenden Funktionen zugeschrieben: So soll er sich auch bei Verkühlungen und Halsentzündungen als äußerst hilfreich erweisen.