Eine kleine Kulturgeschichte der Zwiebel
Schon bei Homer sind Zwiebeln die einzige Gemüsesorte, die die griechischen Helden im trojanischen Krieg essen. So verwundert es nicht, dass diese seit mehreren Jahrtausenden angebaute Pflanze schon seit jeher eine wichtige Rolle und weite Verbreitung genoss – sogar als Grabbeigabe ägyptischer Mumien verwendete man sie. Die Gallier wiederum gebrauchten Zwiebeln um das Wetter vorauszusagen. Abgesehen von all diesen kulturhistorischen Aspekten, die der Genuss von Zwiebeln in der Geschichte mit sich brachte, waren Zwiebeln auch immer ein wichtiges Heilmittel.
Biologisches
Nicht umsonst rät man im Modesektor zum „Zwiebel-Look“, der es einem ermöglicht je nach Temperatur mehr oder weniger Kleiderschichten an- oder auszuziehen. Die Zwiebel besteht ja aus einer Reihe von Zwiebelschuppen – den dicht übereinander liegenden fleischigen Blättern–, die eine Hauptknospe umgeben. Der unterirdische Sproß hat durchschnittlich 10 cm Durchmesser. Genauso wie die Farben der die Zwiebel außen umschließenden Häute, sobald diese trocknen, von gelb-braun über rot bis weiß variieren können, findet man auch im Formenspektrum alles von kugelrund bis lang gezogen und oval. Wie scharf oder angenehm mild Zwiebeln schmecken, hängt übrigens nicht nur von der Sorte, sondern auch vom Anbauklima ab.
Für Körper und Gesundheit
Dass Zwiebeln einem die Tränen in die Augen treiben, weiß jedes Kind. Dass es sich bei Zwiebeln aber auch um ein nicht nur altes, sondern bis heute untersuchtes Heilmittel handelt, ist nicht überall ausreichend bekannt. So werden sie zu den pflanzlichen Antibiotika gezählt und wirken in Mundhöhle und Verdauungstrakt keimhemmend und sogar keimtötend. Auch bei Asthma sollen diesbezüglich Erfolge erzielt worden sein. Daneben werden dem scharfen Sproß aber auch verdauungsfördernde, harntreibende, blutzuckersenkende und die Herztätigkeit stärkende Wirkungen zugeschrieben. Als Sirup mit Honig vermischt, helfen Zwiebeln auch besonders gut gegen Husten.