Eine kleine Kulturgeschichte des Paprikas
Auf der Suche nach dem König der Gewürze, dem Schwarzer Pfeffer, der im 15. Jahrhundert vor allem in den Stadtrepubliken Genua und Venedig als delikates Luxusprodukt galt, schickte man den Weltreisenden Christopher Kolumbus buchstäblich dorthin, wo der Pfeffer wuchs. Auch wenn Kolumbus keines der schwarzen scharfen Körnchen ausfindig machen konnte, so entdeckte er jedoch im Zuge dessen eine köstliche rote Pfefferschote, die bei uns heute unter dem Namen Paprika wohl bekannt ist. Als die Paprikaschote nun im 15. Jahrhundert zum ersten Mal auf europäischen Boden fiel, war es jedoch noch ein langer Weg bis er zum ungarischen Nationalgemüse erkoren wurde. Etymologisch ist der Name Paprika zwar ungarisch, um exakt zu sein, ist er aber von dem serbokroatischen Wort für Pfeffer (papar) abgeleitet. Der Legende nach soll ein Dienstmädchen um 1800 herum die leuchtenden knackigen Früchte aus dem Garten eines osmanischen Statthalters stibitzt haben, worauf hin sich der Paprika im magyarischen Volk verbreitete und sich großer Beleibtheit erfreute.
Biologisches
Neben Gemüseklassikern wie Tomate, Kartoffel und Aubergine zählt auch die pfeffrige Paprikaschote zur Familie der Nachtschattengewächse. Die hohlen dickschaligen Beeren wachsen auf einem bis zu einen Meter hohen Busch und variieren in allerlei Formen und Farben. Grüne, rote und gelbe Paprika sind bei uns am häufigsten anzutreffen und werden nach ihrer Reifezeit unterschieden. Die grüne Paprikaschote ist bei ihrer Ernte noch nicht ganz ausgereift. Nach der ersten Ernte werden in Folge dann auch zuerst die gelbe und dann die rote Schoten gepflückt. Bei uns eher unbekanntere Sorten sind violette, braune und schwarze Paprikaschoten.
Für Körper und Gesundheit
Der ungarische Nobelpreisträger Szent-Györgi, der in den 1930ern das Vitamin C ausfindig machte, entdeckte auch in den Paprikaschoten ein bis dahin unbekanntes Vitamin, dass er schlichtweg - gemäß des ersten Buchstabens der gesunden Gemüsesorte - Vitamin P nannte. Dieses Vitamin steuert den Blutdruck und regt den Kreislauf an. Neben diesen sonst eher seltenen Vitamin P können die leuchtenden Schoten auch mit einem beachtlichen Anteil an Vitamin C aufwarten, womit der Paprika, vor allem die roten Schoten, ein Spitzenreiter aller Ascorbinsäure-hältigen Gemüse ist. Das Brennende pfeffrige Gefühl auf der Zunge hinterlässt der Paprika übrigens durch ein Alkaloid, das als Capsaicin bezeichnet wird.
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