Eine kleine Kulturgeschichte des Thymians
Der Duft dieses Kräutleins ist so stark und mächtig, dass man diesem Gewürz seit jeher die Kraft zuschrieb, Tote in ihrer Ruhe zu beschützen. So wurde bereits im alten Ägypten eine Thymianart im Rahmen von Einbalsamierungen der Toten benutzt. Auch die Römer kannten dieses Gewürz bereits, richtig Fuß fassen konnte es in unseren Breiten aber erst im 12. und 13. Jh. – bis dahin verwendete man bei uns eher wild wachsenden Quendel als echten Thymian. Während man anfangs Thymian, wie viele andere Gewürze auch, außer mit dem Tod auch mit der Abwehr von Dämonen in Verbindung brachte, wurden mit der Steigerung seiner Popularität im 16. Jh. auch seine therapeutischen Wirkungen neben seiner erfreulichen Eigenschaft, Speisen geschmacklich zu veredeln, immer wichtiger.
Biologisches
Der echte Thymian ist ein rund 40 cm kleiner Strauch mit stark verzweigten Stengeln. Sein essbarer Teil besteht aus seinen kleinen nadelförmigen Blättern, die an der Unterseite stark behaart sind. Während seiner Blütezeit trägt der Thymian attraktive winzige Blüten von blauvioletter bis rosafarbener Tönung. Genau zu dieser Zeit, also kurz vor seiner Vollblüte ist auch der perfekte Zeitpunkt, ihn zu ernten. Während einige Arten nur einjährig kultivierbar sind (z.B. der französische oder Sommer-Thymian), können die meisten Arten über mehrere Jahre genutzt werden.
Für Körper und Gesundheit
Vielen wird der Geruch von Thymian aus Husten- und Bronchitis-Tees nur allzu bekannt sein. Schließlich zählt er zu den wirksamsten natürlichen Mitteln bei allen Hustenerkrankungen. Aber auch bei grippalen Infekten und Verdauungsproblemen schafft dieses Kraut Abhilfe. Sein antibakteriell wirkender Inhaltsstoff Thymol hilft zudem auch als Gurgelmittel bei Rachenentzündungen.