Einrexen liegt wieder voll im Trend – aber wie funktioniert das eigentlich? Was muss man beachten? Und was sind absolute No-Gos? Mit vielen Fragen im Gepäck kamen die Gewinnerinnen des zweiten Küchentratschs in der ichkoche.at-Redaktionsküche an...
„Einrexen kenn’ ich noch von früher...“
Der Name Rex ist in vielen Kindheitserinnerungen fest verankert. Auch die beiden Userinnen Angelika (lupia) und Herta (hertak) sind mit Köstlichkeiten in eingerexten Gläsern aufgewachsen, kennen es von Omas und Tanten. Und obwohl sie gerne Marmeladen und Kompott machen – in puncto Einrexen konnte man den „gesunden Respekt“ spüren: „Da haben wir uns noch nicht drübergetraut..." – das sollte sich nun ändern!
Nikolaus Tomsich ist Verkaufsleiter für Nahrungs- und Genussmittelverpackungen bei Müller Glas & Co – und hegt eine große Leidenschaft für's Einkochen. Dass er bereits zwei Bücher zum Thema verfasst hat („Selbstgemacht im Glas“ & „Das 1x1 des Einkochens“), kommt also nicht von ungefähr: seit Jahren probiert und (r)experimentiert der Halbitaliener mit den verschiedensten Zutaten und Gerichten, alle eingerext in den hübschen Gläsern im Retro-Design.
Begonnen hat die Liebe zum Haltbarmachen schon in der Kindheit von Tomsich, der aus einer Großfamilie stammt: „Am Abend war nie etwas übrig! Da habe ich begonnen, mir Essensvorräte anzulegen...“. Damals war aber noch keine Rede vom Einkochen in Gläsern, worüber sich schließlich dutzende Ameisen freuten – seine Mutter hingegen weniger. Mamma Mia!
Und wie sieht es beim „Einkocher“ heute aus?
Natürlich gut gefüllt mit den verschiedensten Schmankerln! Die Vorratskammer ist bei Tomsich immer voll – sodass sogar ihm manchmal die Gläser ausgehen („Man braucht ja immer ein bisserl mehr“). Man sieht: hier ist jemand wirklich mit Leib und Seele dabei! Sein Wissen teilte Tomsich demnach natürlich gerne mit den neugierigen Userinnen Angelika und Herta.
Egal ob Einwecken oder Einrexen, beide Begriffe sind Synonyme für die Praxis des Einkochens. Hier wird Füllgut zubereitet, in Gläser gefüllt, mit einem Deckel luftdicht abgeschlossen und bei einer bestimmten Temperatur für eine gewisse Zeit im Backofen oder im Topf erhitzt. Marmeladen, Kompotte, Kuchen, Gulasch und vieles mehr kann so für eine lange Zeit haltbar gemacht werden. Klingt ja eigentlich nicht so schwierig – eigentlich! Denn: einige Punkte gibt es beim Einkochen schon zu beachten...
Das Wichtigste zu Beginn: saubere Gläser! Und so begann das neu formierte und motivierte Einkoch-Team zunächst mit dem richtigen Spülen und Sterilisieren der Gläser. Dann ging es auch schon ans „Eingemachte“. Auf der kulinarischen Agenda: Marillenmarmelade mit Amaretto und Fleischbällchen im Glas. „Fleischbällchen? Das geht?“ hieß es da nicht nur einmal verwundert. Und wie das geht! Das musste natürlich sogleich unter Beweis gestellt werden: nach dem gemeinsamen Zwiebelschneiden, Fleischbällchen formen und Anbraten durften die „Kleinen“ auch schon ins Glas und schließlich in den Backofen wandern.
„Find ich super!“, kommentierte Userin Angelika gleich begeistert. „Das ist genau das Richtige für meinen Sohn!“ Seit ihre Tocher vegan lebe, beschäftige auch sie sich mehr mit dem Thema Ernährung. „Ich stelle schon einige Dinge wie Suppenwürze selbst her. Ich will ja wissen, was in meinem Essen drinnen ist. Deswegen möchte ich mich am Einkochen versuchen.“ Die alten REX-Gläser der Oma hat sie leider weggeschmissen – Tomsich weiß: „Die wären heute viel Wert gewesen!“
Was bei einem Einkoch-Event natürlich auch nicht fehlen darf: Marmelade! Genauer gesagt: Marillenmarmelade – und das mit ordentlich Schuss! Hier gab nicht nur der Profi Tipps, auch Angelika und Herta berichteten über Ihre Erfahrungen und Tipps beim Marmelade kochen. Nach dem gemeinsamen Abfüllen durfte diese schließlich auch im Backrohr „Platz nehmen“.
Gut Ding braucht Weile...
...das gilt vor allem beim Einkochen: während sich die Rex-Schmankerln also im Ofen quasi „von selbst“ erledigten, blieb genug Zeit für ausgiebiges Plaudern – Küchentratsch eben! Wie und wo entstand Rex? Woran erkennt man, welches Glas woher kommt? Welche Musik hört man eigentlich am besten beim Einkochen? Und woher bekommen die „Einkocher“ ihr Obst oder Gemüse? Sowohl Tomsich als auch Angelika und Herta erzählten hier aus ihren kulinarischen Nähkästchen...
... und da durfte natürlich auch das ein oder andere Hoppala nicht unerwähnt bleiben – schließlich ist noch kein (Einrex-)Meister vom Himmel gefallen! Das Absurdeste, das Tomsich jemals probiert hat? Hirn! Der Versuch ging zwar damals in die Hose, „einrexen kann man aber prinzipiell, bis auf wenige Dinge, fast alles!“ Sogar Pizza hat er – mit seinen italienischen Wurzeln wenig verwunderlich – schon erfolgreich eingerext. Und weckt damit die Neugierde von Angelika und Herta, die nicht gedacht hätten, dass auch so etwas im Rex-Glas funktioniert!
Apropos Italien...
Die obligatorische Frage an den Einkoch-Meister lautete natürlich: wie kocht man eigentlich in Italien ein? „Gar nicht! Da gab es die Einkochwelle nicht. In einem Haus wohnen oft mehrere Generationen, da muss einfach immer frisch gekocht werden.“
„Das werden wir auf jeden Fall probieren!“
Fleischbällchen und Marillenmarmelade aus dem Ofen, platziert auf dem Geschirrtuch... das konnte nur eines bedeuten: der zweite ichkoche.at-Küchentratsch neigte sich dem Ende zu.
Die wichtigste Frage: konnte Nikolaus Tomsich den ichkoche.at-Userinnen die „Angst“ vorm Einkochen nehmen? Klingt ganz danach: „Diese Vorratshaltung finde ich super! Du brauchst keinen Tiefkühler, kannst der Family schnell einmal etwas Gutes mitgeben. Ich möchte vor allem Fleisch oder Terrinen versuchen!", schlussfolgerte Angelika. Herta schloss sich an: auch bei ihr hat der Küchentratsch die „Einkoch“-Lust geweckt!
Mit dem gut gefüllten Rex-Goodie Bag steht dem Start einer schmackhaften „Einkoch-Karriere“ nun auch nichts mehr im Wege!
Ein sehr unterhaltsamer Tag in der Redaktionsküche – danke für Ihren Besuch!
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Die besten Tipps von Einkoch-Profi Nikolaus Tomsich gibt's hier noch einmal zum Nachlesen!
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