Eine kleine Kulturgeschichte des Majoran
Schon der römische Dichter Catull erwähnt Majoran in einem Hochzeitsgesang. Dadurch wird deutlich, welche Bedeutung man Majoran bereits in der Antike zuschrieb – nämlich jene eines Aphrodisiakums. Kein Wunder also, dass in einem römischen Kochbuch Majoran zu den beliebtesten Kräutern gezählt wird. Aber auch später wurde es um die würzige Pflanze keineswegs ruhig: die Araber bezeichneten sie als „die Unvergleichliche“, in Europa avancierte der Majoran im Aberglauben zu einem Kraut, das vor Hexen, Gespenstern und vor Schadenszauber bei Milch wirksam half. Auch in der Volksmedizin spielte er eine Rolle – seine heilenden Kräfte sollten Schnupfen und Nervenkrankheiten vertreiben. Heute liebt man Majoran zwar v.a. wegen seines Geschmackes und weniger wegen seiner anderen Eigenschaften, seiner Beliebtheit hat dies aber keinen Abbruch getan.
Biologisches
Der rund einen halben Meter hohe Zwergstrauch hat rote Stengel, an denen kleine behaarte Blätter wachsen. In seiner Blütezeit von Juli bis September trägt der Majoran weiße bis rosafarbene winzige Blüten. Als Gewürz werden nur die während der Blütezeit geernteten Blätter verwendet. Das engstens mit Oregano verwandte Kräutlein wird meist einjährig angebaut, wobei man zwischen dem langstieligen Blatt- und dem kürzerstieligen Knospen-Majoran unterscheidet.
Für Körper und Gesundheit
Wie man es schon vor Jahrhunderten praktizierte, so verwendet man Majoran bis heute als Mittel gegen Schnupfen und Husten. Ebenso wirkt er appetitanregend und verdauugsfördernd. Auch wenn es nicht wissenschaftlich erwiesen ist, so schätzen viele Majoran als harn- und schweißtreibendes Mittel, das auch bei Magenbeschwerden eingesetzt werden kann.