Biologisches
Botanisch sind die roten Beeren der Cranberry sowohl mit der Preiselbeere als auch mit der wilden Moosbeere verwandt, die allesamt zur Familie der Heidekrautgewächse gehören. Die drei Beeren unterscheiden sich jedoch bereits auf den ersten Blick eindeutig durch ihre Größe. Der Preiselbeerbusch trägt die kleinsten und zartesten Beeren, die Moosbeeren sind schon ein wenig größer, werden jedoch von der Cranberry mit 15 mm Durchmesser bei weitem übertroffen. Zu roten saftigen Beere gereift kann man die Cranberry erst im September bzw. Oktober von einem immergrünen Halbstrauch stibitzen, der sich besonders in feuchten und sumpfigen Gebieten wohlfühlt. Es ist keine Seltenheit, dass ein solcher Busch bis zu hundert Jahren überdauern kann.
Für Körper und Gesundheit
Lange bevor man die Ascorbinsäure entdeckte, war es bei amerikanischen Seefahrern Tradition Fässer von Preiselbeeren mit an Board zu nehmen, um sich so vor der gefürchteten Seefahrer Krankheit Skorbut zu schützen, die durch einen eklatanten Mangel an Vitamin C verursacht wurde. Auch neuere Forschungen haben den Krannbeeren einen extrem hohen Vitamin C-Gehalt und eine stark entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Cranberrysaft ist daher ein beliebtes Mittel um Blasen-, sowie auch Harnwegs- oder Rachenetzündungen vorzubeugen. Auch auf die Darmflora soll sich die „ Kranichbeere“ positiv auswirken.
Eine kleine Kulturgeschichte der Cranberry
Obwohl unserer heimischen Preiselbeere sehr ähnlich, ist die Cranberry eine genuin amerikanische Pflanze. Ihre Bezeichnung ist von dem englischen Wort für Kranich (=Crane) abzuleiten. Die Pilgrim Fathers, die 1620 mit der Mayflower auf amerikanischen Boden landeten, erkannten nämlich in dem Blütenstand der roten Beeren Ähnlichkeit mit dem schlanken Hals und dem Spitzen Schnabel des eleganten Schreitvogels und tauften somit die Beere schlichtweg „Crane Berry“. Von den nordamerikanischen Ureinwohnern wurden die Pilger schließlich mit den Vorzügen der roten Beere bekannt gemacht. Die indianischen Medizinmänner wussten damals nicht nur schon um ihren erfrischenden Geschmack bescheid, sondern verwendeten die Cranberries auch als Heilmittel, Färbemittel und natürlich nicht zuletzt zur Zubereitung von dem berühmten Gericht namens „Pemmican“ . Auch beim ersten Thanks Giving Essen 1621 durfte natürlich ein Schälchen mit Cranberry-Kompott – zu Truthahn und Maisbrot gereicht – nicht fehlen.