Bircher-Benner erkannte schon um 1900 den diätetischen Stellenwert dieses Gerichts und verordnete es abnehmwilligen Patienten im Rahmen einer Vollwertdiät. Seither hat es als (in der Schweizer Verkleinerungsform) Müsli die Frühstückstische der Welt erobert.
Das Originalrezept des Schweizer Doktors eignet sich übrigens besonders gut für eilige Frühstücker, denn wirklich entfalten kann das Müsli seine Nährstoffe nur, wenn man es bereits am Vorabend ansetzt. In der Früh genießt man dann in Ruhe das fertige Müsli.
Der „Klassiker“ unter den Müslis geht so: Einen gestrichenen Esslöffel Haferflocken mit 3 Esslöffeln Wasser 12 Stunden lang einweichen. 1 Esslöffel Zitronensaft und 1 Esslöffel gezuckerte Kondensmilch hinzufügen und alles gut durchmischen. 200 g möglichst säuerliche Äpfel unmittelbar vor dem Servieren mit der (gut gewaschenen) Schale darüber raffeln und dabei öfters umrühren, damit das Apfelfleisch nicht braun wird. Zum Schluss noch einen Esslöffel geriebene Haselnüsse oder Mandeln darüber streuen. Das klingt zugegebenermaßen etwas frugal – umso mehr ist dabei die Phantasie jedes Einzelnen angesprochen, sein „ganz persönliches“ Müsli mit Getreideflocken und Körnern aller Art, vielerlei Obst oder Dörrobst, Milch, Joghurt oder Fruchtsaft individuell zu komponieren.
Länger als 15 Minuten dauert das, bei aller Anstrengung, keinesfalls.
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