An Möglichkeiten aus Eiern in Windeseile köstliche Gerichte zu zaubern, herrscht wahrlich kein Mangel.
Die berühmteste und einfachste davon ist wohl das klassische Spiegelei, das seinem ursprünglichen Namen "Ochsenauge" alle Ehre macht - vor allem wenn das Dotter innen noch schön kernweich und außen nicht durch hässliche Salzflecken beeinträchtigt ist. Um Letztere zu vermeiden, gibt es zwei recht einfache Methoden: Die eine besteht darin, das Spiegelei während des Bratens zuzudecken, wodurch sich ein hauchdünner, weißer Film über das Dotter zieht, der sich dann ohne Eigelbtrübung salzen und pfeffern lässt.
Die zweite Methode ist etwas komplizierter: Man trennt das Ei vor dem Braten in Eiweiß und Dotter. Nun lässt man zuerst das Eiweiß in die Pfanne gleiten, salzt es und setzt erst danach das Dotter darauf, welches das Salz von unten her aufnimmt und daher nicht mehr extra gewürzt werden muss. Schon gar nicht, wenn man dazu noch Speck oder Schinken brät oder gar Trüffeln darüber hobelt.
Das Erfolgsrezept des Eis (das nicht zwangsläufig ein Hühnerei sein muss, sondern gerade in der modernen Küche auch ein kleines, feines Wachtelei sein kann) ist seine Anpassungsfähigkeit. Es vermählt sich problemlos mit Zucker oder Salz, Butter oder Öl, Milch oder Obers, Spinat oder Tomaten, Kaviar oder Trüffeln, Nudeln oder Toast. Und selbst auf einem kleinen Good-Morning-Steak macht ein Ei immer eine gute Figur.