Eine kleine Kulturgeschichte der Erbse
Sagenumwogen, märchenhaft und geschichtsträchtig legt sich einem der Werdegang des ursprünglichen Ackerunkrauts dar. Vor über 9000 Jahren soll die wilde Urform der Erbse bereits mesolithischen Bauern im Nahen Osten und westlichen Asien die Arbeit wesentlich erschwert haben. Der Schmetterlingsblütler war nämlich stets dort, wo er nicht sein sollte und schlich sich stets als ungewünschtes Kraut zwischen den Weizenähren ein. Als das Gemüse jedoch in Richtung Norden nach Europa kam, erkannte man allerdings ihren Nutzen für die Felder. Die Erbse bindet Stickstoff und trägt somit wesentlich zur Fruchtbarmachung des Bodens bei. Die immer prominenter werdende Erbse wurde auch rasant zum Thema in Volkssagen und Brauchtum. Nicht nur die Prinzessin auf der Erbse muss ihr Leid ertragen, sondern auch Aschenputtel kann nur mit Hilfe von Tauben Erbse um Erbse nach der Maxime "die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" auseinanderklauben. Eher unbekannt ist dagegen, dass rund um den Erdball die Erbse früher als rituelle Totenspeisung galt, um die Verstorbenen wohl zu stimmen.
Biologisches
Nicht aus unbekannten Grunde wählte Mendel die Erbse als Gegenstand seiner Untersuchung um den Geheimnis der Vererbungslehre auf die Spur zu kommen. Alle Unterarten ihrer Gattung haben nämlich gezählte 14 Chromosomen und sind vice versa miteinander kreuzbar. So verwundert es nicht, dass sich mittlerweile allerhand verschiedene Erbsensorten herausgebildet haben. Unter den mittlerweile über 1000 verschiedenen Sorten sind Schalerbse, Zuckererbse und Markerbse, die wohl bekanntesten Vertreter. Die Erbsenschoten wachsen auf buschartigen Pflanzen, die maximal bis zu 2 Meter hoch werden und werden im Frühjahr gesät.
Für Körper und Gesundheit
Spätestens seit Gregor Mendel hat die Erbse einen fixen Platz in der naturwissenschaftlichen Forschung ergattert. So gibt es nicht nur zu ihrer mittlerweile prominenten genetischen Struktur allerlei Literatur, sondern auch in gesundheitlichen Belangen ist man den Nährstoffen der Erbse auf der Spur. Die eiweißreiche Erbse soll nämlich nicht nur in punkto Blinddarmentzündungen vorbeugen, sondern auch in die weibliche Hormonproduktion eingreifen, sodass sie angeblich die Fruchtbarkeit ein wenig dämpfen soll. Weniger Anlass zur Spekulation gibt jedoch, die Tatsache, dass die Erbse erwiesener Maßen ein sehr proteinhältiges Gemüse ist, das viel Folsäure, Kalium, Vitamin B und Magnesium enthält.