Gestern Abend habe ich Nachrichten geschaut – und sofort einen irrsinnigen Grant bekommen.
Ein geschichtsträchtiges, bedeutsames Ereignis:
Ein amerikanischer Abenteurer schreibt Geschichte. Er absolviert den bis dato tiefsten „menschlichen“ Tauchgang der Geschichte, indem er an einen der tiefsten Punkte der Erde, gelegen in knapp 11.000 Metern Tiefe, taucht: Den Marianengraben!
…und findet dort zu allererst:
Menschlichen MÜLL. MIST. DRECK.
MUSS denn das wirklich sein?
Ein Ort, an dem zuvor, mutmaßlich, noch nie ein Mensch gewesen ist – aber Hauptsache, unser Mist ist schon dort. Unser "guter" Ruf ist uns sozusagen vorausgeeilt.
Mit Müll am Marianengraben – oder ganz allgemein im Meer – verhält es sich wie mit Bratpfannen auf der Straße: Der hat dort schlichtweg NICHTS, aber auch gar nichts, verloren!
Und ja, ich finde, diese Thematik hat durchaus etwas auf einem Kochportal zu suchen – denn Kochen sollte immer auch mit einem Mindestmaß an Respekt vor unserer Umwelt; vor der Natur; geschehen.
Überfischte Meere, gerodete Regenwälder, Massentierhaltung, Bienensterben & Co. sprechen für sich. Und diese immer lauter tönende Stimme sollten wir beim fröhlichen Befüllen unseres Einkaufswagerls hie und da anhören.
Übrigens auch beim Blick in den Kühlschrank!
Ja, es ist eine alte Leier und nein, die Platte hat keinen Sprung – wir sollten es uns immer wieder selbst vorsagen: Vertrauen wir unseren Sinnen, nicht aufgedruckten Ablaufdaten!
So viele Lebensmittel landen tagtäglich, völlig grundlos, im MÜLL – womit wir wieder am Anfang dieser Geschichte wären. Der Teufelskreis schließt sich.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Weil ich eine Chaotin (und nein, auch keine Heilige) bin, passiert es mir permanent, dass ich gewisse Dinge im Kühlschrank vergesse. Immer weiter wandern sie nach hinten, bis sie gänzlich aus Blickfeld und Gedächtnis verschwunden sind… bis zu ihrer, irgendwann unvermeidbaren, Rückkehr.
So wie jener dieses Bechers Ricotta gestern, abgelaufen bereits Anfang April – das Beweisfoto finden Sie oben.
Erste Reaktion: IGITT.
Aber dann: Sieg der Neugier!
Also Becher auf, schauen, riechen, kosten – und??
Der Inhalt einwandfrei, herrlich frisch – und daher ohne weitere Diskussion zu einer köstlichen Ricotta-Mozzarella-Quiche verarbeitet.
Und GUT hat es geschmeckt – und überlebt habe ich es sogar auch.
Nun werden wir die Ozeane dieser Welt – und bei der Gelegenheit nach Möglichkeit auch gleich den Planeten selbst – selbstverständlich nicht durch das tapfere Verspeisen von 250g längst abgelaufenem Ricotta retten, darüber brauchen wir nicht reden.
ABER!
"Der stete Tropfen höhlt den Stein." – es geht um ganz kleine, dafür umso entschlossenere Schritte auf sämtlichen Wegen Richtung Besserung. Von uns allen. Oder?
Erzählen Sie mir von Ihren Kühlschrankabenteuern, wenn Sie möchten...
Alles Liebe! 🌿🌸🌳
<3
Der Mensch hat seine Sinne, um selbst feststellen zu können, ob etwas genießbar ist, oder ob er lieber die Finger davon lassen sollte. Dazu gehört natürlich auch der Hausverstand. Man muss sich nicht von der Industrie vorschreiben lassen, wann ein Lebensmittel weggeworfen werden muss. Ich halte mich schon lange ( vor allem bei Milchprodukten) nicht mehr an das vorgegebene Ablaufdatum. Z.B. hatte ich Schlagobers im Kühlschrank, das schon 4 Wochen abgelaufen, aber noch einwandfrei war. L.G.
Wunderbar zusammengefasst! Liebe Grüße aus der Redaktion🌸
dann war es Haltbarschlagobers ;) der frische wird zu Sauerrahm, welcher auch super verwendet werden kann. Mir ist am Muttertag leider eine Packung Milch sauer geworden, aber die Semmelknödel mit der Sauermilch sind so fluffig geworden wie nich nie :)
Nein es war kein Haltbarschlagobers. Es hatte sich im Becher am oberen Rand eine seeeehr dicke Schicht Rahm gebildet. Auch stand es im Kühlschrank an der kältesten Stelle L.G.
Es heißt ja auch Mindesthaltbarkeitsdatum und nicht Ablaufdatum - wurde aber lange, sehr lange Zeit so genannt und somit suggeriert, dass man es nur bis zu diesem Datum verwenden kann ;) Schlagobers ist mir leider auch erst vor kürzerem abgelaufen, war aber leider ungenießbar :/
Müllvermeidung fangt im kleinen an, aber gerade beim Einkauf sammelt es sich zusammen... Für mich sind die Müllsäcke das schlimmste! Da prodiziert die Menschheit ein Produckt, welches nur einen Zweck dient, zum wegschmeißen 🤔 Ich verwende allerhand Verpackungsmaterial, welches sich noch nicht vermeiden lässt als Müllsack, und ja mir rwicht auch mal nur das Sackerl vom Toastbrot, wenn bewusst eingekauft wird, kommt garnicht soviel zusammen ! Probiert es aus und unsere Kinder werden es uns danken :)
Schön gesagt - und vielen Dank für die hilfreichen Anregungen! Feine Woche & LG aus der Redaktion
Machen wir auch schon sehr lange so. Schön zu lesen, dass es auch noch andere Menschen gibt, die das so handhaben :)
Auch wir kaufen seit Jahren keine Müllsäcke mehr. Eine meiner Töchter hat einen Hasen und sein Heu ist in einem großen Sack - dieser Sack wird sobald er leer ist unser Müllsack. Ebenso verfahren wir mit sämtlichen Tüten und Säcken die man bei den Einkäufen bekommt.
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