MÜLL am Marianengraben!?!

Maria Lutz

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Gestern Abend habe ich Nachrichten geschaut – und sofort einen irrsinnigen Grant bekommen.

Ein geschichtsträchtiges, bedeutsames Ereignis:
Ein amerikanischer Abenteurer schreibt Geschichte. Er absolviert den bis dato tiefsten „menschlichen“ Tauchgang der Geschichte, indem er an einen der tiefsten Punkte der Erde, gelegen in knapp 11.000 Metern Tiefe, taucht: Den Marianengraben!

…und findet dort zu allererst:
Menschlichen MÜLL. MIST. DRECK.

MUSS denn das wirklich sein?
Ein Ort, an dem zuvor, mutmaßlich, noch nie ein Mensch gewesen ist – aber Hauptsache, unser Mist ist schon dort. Unser "guter" Ruf ist uns sozusagen vorausgeeilt.

Mit Müll am Marianengraben – oder ganz allgemein im Meer – verhält es sich wie mit Bratpfannen auf der Straße: Der hat dort schlichtweg NICHTS, aber auch gar nichts, verloren!

Und ja, ich finde, diese Thematik hat durchaus etwas auf einem Kochportal zu suchen – denn Kochen sollte immer auch mit einem Mindestmaß an Respekt vor unserer Umwelt; vor der Natur; geschehen.
Überfischte Meere, gerodete Regenwälder, Massentierhaltung, Bienensterben & Co. sprechen für sich. Und diese immer lauter tönende Stimme sollten wir beim fröhlichen Befüllen unseres Einkaufswagerls hie und da anhören.

Übrigens auch beim Blick in den Kühlschrank!
Ja, es ist eine alte Leier und nein, die Platte hat keinen Sprung – wir sollten es uns immer wieder selbst vorsagen: Vertrauen wir unseren Sinnen, nicht aufgedruckten Ablaufdaten!

So viele Lebensmittel landen tagtäglich, völlig grundlos, im MÜLL – womit wir wieder am Anfang dieser Geschichte wären. Der Teufelskreis schließt sich.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Weil ich eine Chaotin (und nein, auch keine Heilige) bin, passiert es mir permanent, dass ich gewisse Dinge im Kühlschrank vergesse. Immer weiter wandern sie nach hinten, bis sie gänzlich aus Blickfeld und Gedächtnis verschwunden sind… bis zu ihrer, irgendwann unvermeidbaren, Rückkehr.
So wie jener dieses Bechers Ricotta gestern, abgelaufen bereits Anfang April – das Beweisfoto finden Sie oben.

Erste Reaktion: IGITT.
Aber dann: Sieg der Neugier!
Also Becher auf, schauen, riechen, kosten – und??
Der Inhalt einwandfrei, herrlich frisch – und daher ohne weitere Diskussion zu einer köstlichen Ricotta-Mozzarella-Quiche verarbeitet.

Und GUT hat es geschmeckt – und überlebt habe ich es sogar auch.

Nun werden wir die Ozeane dieser Welt – und bei der Gelegenheit nach Möglichkeit auch gleich den Planeten selbst – selbstverständlich nicht durch das tapfere Verspeisen von 250g  längst abgelaufenem Ricotta retten, darüber brauchen wir nicht reden.

ABER!
"Der stete Tropfen höhlt den Stein." – es geht um ganz kleine, dafür umso entschlossenere Schritte auf sämtlichen Wegen Richtung Besserung. Von uns allen. Oder?

Erzählen Sie mir von Ihren Kühlschrankabenteuern, wenn Sie möchten...
Alles Liebe! 
🌿🌸🌳

Kommentare 18

  1. SandRad
    SandRad kommentierte am 20.05.2019 um 09:20 Uhr

    Dieser Artikel hat absolut seine Berechtigung und ist meiner Meinung nach sogar ungemein wichtig. Wie wir mit unseren Ressourcen umgehen ist oft unerträglich. Wirklich Achtung vor der Natur und den Lebewesen haben leider nur die wenigsten. Hauptsache billig und wenn man was nicht braucht, einfach in den Müll. Leider schon oft beobachtet. Wie sich die Menschheit auch noch von ihrem Müll entledigt ist ohnehin unpackbar. In unserem Haushalt versuchen wir unser Bestes auch beim Einkauf von Lebensmitteln - Bio und Regional steht da ganz oben, auf vieles wird verzichtet, einiges lässt sich aber leider nicht vermeiden, nicht einmal im Bio Bereich. Zu den abgelaufenen Sachen, bei uns läuft leider regelmäßig etwas ab, obwohl ich versuche so gut wie möglich den Einkauf nach Bedarf zu machen, passiert leider trotzdem. Aber bevor etwas im Müll landet und das kommt dann doch eher selten vor, wird alles probiert und verkocht und gegessen. Ich hatte auch einmal ein Experiment gestartet - Ziegenfrischkäse im Becher. Nach gut 2 - 3 Monaten habe ich bemerkt, dass der schon lange das Datum überschritten hat. Jetzt wollte ich´s wissen und habe ihn dann noch weit länger stehen lassen und nach ungefähr einem halben Jahr geöffnet und er war noch immer gut. Ein Geitost (norwegischer Käse) hält Jahre!! Vakuumierter Käse hält ohnehin auch ewig lange. Ich könnte so vieles zu diesem Thema schreiben, weil es für mich so unglaublich wichtig ist und mich auch sehr bewegt und ich dann komplett in Gedanken versinke und dabei auch traurig und wütend werde. Da wird inzwischen seit Jahrzehnten versucht auf ein Problem aufmerksam zu machen, aber es wird auch jetzt noch immer darüber geredet und überlegt was man nicht tun könnte. Früher wurde man als Umweltschützer belächelt und erst jetzt beginnen Menschen etwas mehr zum Überlegen und hier zu lande, versucht man erst jetzt die Plastiksackerl weg zu bekommen. Gerade in Österreich habe ich das Gefühl man verschläft hier ein wichtiges Thema, weil nach dem Motto, was gehen uns die Meere an, aber es ist sehr wohl auch unser Mikroplastik das in den Meeren landet. Ich bin für diesen Artikel hier wirklich dankbar und vielleicht trägt er dazu bei, dass zumindest 2 - 3 Menschen durch diesen Artikel umdenken.

    Antworten
    • Mioljetta
      Mioljetta kommentierte am 20.05.2019 um 09:54 Uhr

      Hallo Dem kann ich nur vollinhaltlich beipflichten! L.G.

      Antworten
    • ichkoche.at / Maria L.
      ichkoche.at / Maria L. kommentierte am 20.05.2019 um 12:11 Uhr

      Vielen herzlichen Dank für die netten Worte und die "Unterstützung". Schön, dass einige von uns am sprichwörtlichen "selben Strang ziehen" - gemeinsam können wir etwas bewirken! Alles Liebe🌸

      Antworten
  2. Sunnykocht
    Sunnykocht kommentierte am 20.05.2019 um 21:17 Uhr

    MHD - nicht tödlich ab!!! Gott sei Dank haben wir tolle Sinne und wir sollten diese auch benutzen. Man muss nur das Kopfkino ausblenden und testen ob ein Lebensmittel noch genießbar ist. Lebensmittel generell haben sich leider zu einem Wegwerfprodukt entwickelt. Es gehört wieder an der Grundwertschätzung des "LEBENS-MITTEL" gearbeitet.

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    • ichkoche.at / Maria L.
      ichkoche.at / Maria L. kommentierte am 21.05.2019 um 08:55 Uhr

      Ganz genau!! LG aus der Redaktion!

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  3. Huma
    Huma kommentierte am 21.05.2019 um 11:29 Uhr

    Den Artikel "Müll im Mariannengraben" habe ich auch gelesen. Zum Thema Kühlschrank ist mir erst vorige Woche folgendes passiert. Bei der Reinigung stelle ich alle Sachen raus und achte auf das Datum. Eine Glasflasche Milch, welche sogar noch ungeöffnet war, war bereits 2-3 Tage abgelaufen. Ich drehe den Schraubverschluss auf, rieche, koste und befinde die Milch noch für gut. Also wird diese danach sofort zu Pudding verkocht, denn ich denke, wenn ich die Milch aufkoche und sie schlecht wäre, dann würde sie nicht aufkochen, sondern ausflocken, was in meinem Fall jedoch nicht so war. Pudding war geschmacklich wie immer gut.

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    • ichkoche.at / Maria L.
      ichkoche.at / Maria L. kommentierte am 22.05.2019 um 11:51 Uhr

      Pudding statt Abfall - die Naschkatze in mir jubiliert!😉 Und es stimmt: Gerade bei Milch zahlt es sich auch sehr oft aus, genauer hinzusehen und "nachzuschnuppern". Lieben Gruß aus der Redaktion!

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  4. Doris2003
    Doris2003 kommentierte am 22.06.2020 um 17:18 Uhr

    Dieser Hase ist auch ein lebender Biomüllschlucker da er leidenschaftlich viele unserer "Küchenabfälle" vernichtet. Natürlich keine Kartoffel-, Zwiebel- oder Knoblauchschalen aber Außenblätter von Salat, Karottenschalen, welken Spinat,.....

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