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6 Wein-Mythen und -Irrtümer aufgedeckt und korrigiert
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Wer regelmäßig und gern Wein genießt, fragt sich irgendwann, ob die Lagerung im Kühlschrank, im Weinregal oder gar im Weinkeller ideal ist. Denn Wein benötigt eine bestimmte Lagerung, um optimal zu reifen.
Einige Weine schmecken einfach zu gut. Die sollte man am besten einlagern. Oder etwa doch nicht? Experten sind sich einig, dass die Qualität des Weines über eine Einlagerung entscheidet. Denn es gibt tatsächlich Weine, die sich gar nicht zum Einlagern eignen. Dabei gilt die Prämisse: Je mehr Alkohol, Süße sowie Säure ein Weinexemplar enthält, desto länger können Weinfreunde den guten Tropfen einlagern. In diesem Zusammenhang spielen Tannine eine ausschlaggebende Rolle.
Bei Tanninen handelt es sich um sogenannte Gerbstoffe. Diese sitzen in den Schalen, Kernen sowie Stielen der Weintrauben und sind für die Abwehr von Fäulnisbakterien verantwortlich. In leichten Weinen ist zwar viel Säure, aber wenig Tannin enthalten. Kräftige Weine bieten hingegen weniger Säure, dafür aber ein eher hohes Tanninaufkommen.
Leichte Wein sollten daher am besten binnen weniger Jahre entkorkt werden. Eine aufwendige Lagerung ist nicht unbedingt nötig. Wichtig ist, die Weinflaschen nicht unbedingt der prallen Sonne auszusetzen oder im Kühlschrank zu lagern.
Hitze bekommt den meisten Weinen nämlich ganz und gar nicht gut. Bereits ab einer Temperatur von 21° Celsius beginnt der Wein schneller zu reifen. Bei noch höheren Temperaturen von über 25° Celsius leidet sogar der gute Geschmack des Weines und wertvolle Aromen gehen verloren. Daher ist es sinnvoll, jeden Wein kühl und schattig zu lagern. Ideal ist in diesem Rahmen ein Temperaturaufkommen von 7° bis 18° Celsius.
Dabei ist nicht immer die exakte Temperatureinhaltung ausschlaggebend. Vielmehr ist es wichtig, eine Temperaturkonstanz zu gewährleisten. Wein, der in einem Raum von nur 5° Celsius während des Winters gelagert wird und im Sommer auf weit über 20° Celsius aufheizt, ist zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt.
Weine kommen zwar mit verschiedenen Temperaturen gut zurecht, doch in den meisten Fällen nur für einen kurzen Zeitraum. Daher sollten Weiß- als auch Rotweine im Idealfall in einem speziellen Weinkühlschrank lagern. Vor allem im Sommer stellt dieser Ort einen perfekten Platz für Weine dar. Gehen die Temperaturen über 21° Celsius, ist es im Weinschrank für die erlesenen Flaschen immer noch angenehm kühl und die Aromen bleiben erhalten.
Hinweis: Wein sollte niemals in Kühltruhen aufbewahrt werden. Der Wein kann sich im Anschluss nicht mehr weiterentwickeln. Zudem kann durch das Einfrieren der Korken leiden. Durch das Zusammenziehen beim Einfrieren und Ausdehnen beim Auftauen besteht zudem die Gefahr, dass der Korken unvorhergesehen aus der Weinflasche springt.
Das kommt tatsächlich auf den Wein und seine Verkorkung an. Weinflaschen, die mit einem Naturkorken versehen sind, sollten am besten liegend aufbewahrt werden. Das verhindert das Austrocken des Korkens. Ist jedoch ein Alternativverschluss zum Einsatz gekommen, kann der Wein auch stehend lagern. Da es jedoch weniger Weine mit Schraubverschluss, sondern viel mehr Auswahl bei Korkweinen gibt, sind die meisten Weine im Liegen zu lagern.
Tipp: Wer mehrere Flaschen Wein lagern möchte, sollte nicht nur einen Raum mit kühlen, gleichbleibenden Temperaturen wählen. Auch die Luftfeuchtigkeit ist zu bedenken. Trockene Luft kann Korken austrocken. Der Korken bildet Risse und neigt dazu, undicht zu werden. Zu hohe Feuchtigkeit macht dem Wein zwar nicht viel aus, kann aber zu feuchten, welligen Etiketten führen. Um eine gute Raumluftfeuchtigkeit zu ermitteln, ist ein Hygrometer und im Bedarfsfall ein Luftentfeuchter zurate zu ziehen.
Autor: Redaktion ichkoche.at