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So gelingt Ihr Küchengarten
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Säen und Pflanzen
Steckzwiebeln für die frühe Ernte im Frühling kommen jetzt noch in die Erde. Spinat, Kopfsalat und Endivien sowie Feldsalat können im September auch noch gesät werden.
Obstbäume pflanzen
Die beste Zeit, um Obstbäume wie Apfel, Birne, Zwetschke, Kirsche oder Weichsel zu pflanzen, ist der Herbst. Die Bäume haben so mehr Zeit, ihre Wurzeln auszubilden, als wenn sie im Frühling gepflanzt würden. Sie treiben dadurch meist auch früher aus.
Beim Einpflanzen sollte darauf geachtet werden, dass der Baum nicht tiefer in die Erde kommt, als er im Container stand. Rund 10 cm vom Stamm entfernt sorgt ein Steher für Verstärkung. An diesen wird der gepflanzte Baum, am besten mit einem Kokosseil - nicht zu fest, damit nichts eingeschnürt wird - angebunden. Je nach Bodenbeschaffenheit kann noch etwas Kompost oder Hornspäne für einen guten Start und ausreichende Nährstoffversorgung ins Pflanzloch dazu gegeben werden. Damit das Gießwasser nicht abrinnt, häuft man rund um den Baum einen Gießrand an. Nach der Pflanzung kräftig gießen!
Ernten im Küchengarten
Eine wahre Farbenpracht bringt der September in Garten hervor. Das Wort Herbst ist übrigens mit dem englischen Wort „harvest“ verwandt, was so viel wie Ernte bedeutet. Reife Kürbisse erfreuen jetzt in allen Farben und Formen das Küchengartenherz. Um sie gut auch länger lagern zu können, lässt man diese hart werden. Mais wird nun prall und sattgelb und wartet darauf, gegessen zu werden. Rote Rüben, die im Sommer gesät wurden, Kohlrabi, Sellerie, Erbsen, Bohnen, Karfiol und die restliche Tomaten, Gurken oder Rettiche springen auch noch in den Erntedank-Korb.
Frühe Traubensorten, frische und sonnengereifte Äpfel und Birnen sowie späte Himbeeren und Brombeeren kündigen den Herbst auch in der Obstschale an.
Saatgut abnehmen
Der Herbst ist auch jene Zeit, wo wir unser eigenes Saatgut von den Pflanzen abnehmen, um im Folgejahr wieder die nächste Gemüsegeneration ziehen zu können. Dabei ist jedoch darauf zu achten, ob wir es mit einjährigen oder zweijährigen Pflanzen zu tun haben.
Innerhalb eines Jahres können wir Samen von Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen gewinnen, Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Paprika, diverse Kürbisarten wie Zucchini, Melonen und Gurken, zudem Radieschen, Kopfsalat, Spinat und Kresse.
Rucola und viele andere Pflanzen reifen ihre Samen in Schoten heran. Diese lässt man trocken und braun werden, bis man die Samen leicht herausrebeln kann. Hülsenfrüchte lässt man am Besten in den Hülsen am Strauch trocken werden, bevor man die Samen herausholt.
Bei zweijährigen Pflanzen wie Karotten, Pastinaken, Roten Rüben, Mangold oder Zwiebeln ist dies schon etwas komplizierter, denn sie bringen Samen erst im 2. Jahr hervor. Um hier eigene Samen zu erhalten, müssen die Mutterpflanzen unter einer Mulchdecke im Beet oder ausgegraben im Keller gelagert, heil über den Winter gebracht und im Frühling wieder eingesetzt werden.
Damit die Weiterzucht mit den eigenen Samen gelingt, ist zudem darauf zu achten, dass die Mutterpflanze keine genmanipulierte Hybridsorte gieriger Großkonzerne ist!
Fleischige Früchte wie Tomaten, Gurken oder Kürbis sollen ebenso an der Pflanze überreif werden. Dann nimmt man die Samen heraus, legt sie 1-2 Tage in Wasser ein und trocknet sie anschließend auf Küchenrolle oder Löschpapier. Sie werden kühl und trocken gelagert bis sie in der nächsten Saison für die Aufzucht von Jungpflanzen in den Topf oder die Saatschale kommen.
Für die Auswahl aller Samen gilt, diese ausschließlich von kräftigen und gesunden Pflanzen zu nehmen, um hier für die optimale Ausgangssituation für die nächste Pflanzengeneration zu sorgen.
Vor Kälte schützen
Es kann im September schon recht kühl werden – in manchen kälteren Gegenden können bereits erste Nachtfröste drohen. Spätes Gemüse sollte also bereits mit Vlies abgedeckt, kälteempfindliches Gemüse langsam abgeerntet werden. Unausgereifte Tomaten können auch auf der Fensterbank noch nachreifen.
Autor: Ulli Goschler / ichkoche.at