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Märchenhafte Weihnacht?
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Wie weit verbreitet das Night-Eating-Syndrom ist, dazu gibt es keine zuverlässigen Zahlen. Experten gehen davon aus, dass etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind. Sie werden nachts wach und verspüren einen riesengroßen Hunger. Bevor sie nicht etwas gegessen haben, finden sie keine Ruhe mehr. Das Night-Eating-Syndrom geht mit schwerwiegenden Ein- und Durchschlafstörungen einher und kann für die Betroffenen eine große Belastung sein. Doch was genau ist das Night-Eating-Syndrom und was können die Betroffenen dagegen tun?
Menschen, die vom Night-Eating-Syndrom betroffen sind, haben im Vergleich zu anderen ein zeitlich verschobenes Essverhalten. In der ersten Tageshälfte essen sie in der Regel nur sehr wenig oder gar nichts, dafür in der zweiten Tageshälfte umso mehr. Dadurch nehmen sie nicht zwangsläufig mehr Kalorien auf. Doch bei vielen ist das leider so und nach einiger Zeit leiden sie an zum Teil massivem Übergewicht. Per Definition nehmen Menschen mit dem Night-Eating-Syndrom rund 25 Prozent von der tagsüber üblichen Menge an Essen nachts zu sich, insbesondere viele Kohlehydrate. Manche stehen nachts sogar mehrmals auf, um sich etwas zu essen zu holen, sonst können sie nicht weiterschlafen. Weitere Symptome sind:
Davon abzugrenzen ist die schlafbezogene Essstörung, bei der die Betroffenen schlafwandeln und während sie schlafen essen. Dadurch dass sie schlafwandeln, können sie auch im Schlaf den Kühlschrank oder die Vorratskammer plündern. Morgens wundern sie sich dann, wenn das Essen nicht mehr da ist. Sie können sich in der Regel nicht daran erinnern, was sie nachts getan haben.
Zur Ursache des Night-Eating-Syndroms gibt es verschiedene Theorien. Hier besteht auf jeden Fall noch weiterer Forschungsbedarf, um diese Frage endgültig zu klären. Zu den möglichen Ursachen gehören:
Es besteht der Verdacht, dass das Hormon Ghrelin das Night-Eating-Syndrom verursacht. Ghrelin regt den Appetit an. Forscher haben festgestellt, dass die Betroffenen nachts einen viel höheren Ghrelinspiegel haben als andere Personen, die nicht an diesem Syndrom leiden.
Auch der Melatoninspiegel könnte verantwortlich sein für die nächtlichen Essattacken. Melatonin gibt dem Organismus vor, wann es Zeit ist zu schlafen. Bei Dunkelheit schüttet es der Körper vermehrt aus und das macht schläfrig. Wenn der Melatoninspiegel fehlreguliert ist, beispielsweise weil elektrisches Licht die Ausschüttung hemmt, kann das den Biorhythmus stark beeinträchtigen.
Oft tritt das Night-Eating-Syndrom innerhalb einer Familie häufiger auf. Daher vermuten Mediziner hier einen genetischen Zusammenhang. Eine Gen-Mutation könnte für die Essattacken verantwortlich sein.
Darüber hinaus sind viele der Betroffenen übergewichtig. Allerdings ist Übergewicht eher eine Folge des Night-Eating-Syndroms und keine Voraussetzung, dass es entsteht. Das Übergewicht kann die Symptome allerdings noch verschlimmern.
Ärzte setzen zur Behandlung häufig Antidepressiva und andere Psychopharmaka ein. Weitere Therapiemöglichkeiten sind:
Wer gelegentlich nachts wach wird und etwas essen muss, sollte sich darüber keine weiteren Gedanken machen. Das kommt auch bei Gesunden gelegentlich vor. Wer allerdings die Symptome des Night-Eating-Syndroms bei sich bemerkt, sollte umgehend zu einem Arzt gehen.
Der Arzt versucht zunächst herauszufinden, ob es tieferliegende Probleme gibt, die die nächtlichen Essattacken auslösen. Im Gespräch versucht der Arzt zu ergründen, ob eher die Psyche für das Essverhalten verantwortlich ist, ob Schlafstörungen das Verhalten auslösen oder ob es eine Kombination daraus ist.
Ein erfolgversprechender Therapieansatz ist die Psychotherapie. Dabei erarbeiten die Betroffenen zusammen mit einem Facharzt eine Lösung, damit die nächtlichen Essattacken aufhören. Sie lernen dabei wieder besser zu schlafen und nachts wieder einzuschlafen, ohne etwas zu essen.
Antidepressiva und andere Medikamente verschreibt der Arzt je nach Bedarf. Betroffene sollten sich nicht auf eigene Faust damit versorgen.
Nicht jedes Schlafproblem ist gleich ein Hinweis darauf, dass der Melatoninspiegel zu niedrig ist. Manchmal resultieren wenig erholsame Nächte aus einer schlechten Schlafqualität. Daher ist es wichtig, dass die Betroffenen an ihrem Schlafverhalten arbeiten. Die folgenden Tipps können dabei helfen, die Schlafqualität zu verbessern:
Autor: Red.