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Apfelstrudel mit Walnüssen
Hobby-Koch
4 Sterne
Der Sommer entspricht in der Traditionell Chinesischen Medizin dem Element Feuer.
Diese Zeit bringt Licht und Wärme und geballte, aktive Lebensenergie.
Die Natur zeigt sich in ihren prächtigsten Farben und Formen und stellt ihre Lebendigkeit, Fülle und Schönheit stolz zur Schau.
Diese Energie im Außen entfacht Leidenschaft und Freude in uns und lässt unser inneres Feuer auflodern.
Die Tage sind lang, die Nächte kurz und die Sonne steht hoch am Himmel und regiert diese Jahreszeit.
Feuer wärmt und bewirkt damit auf physischer wie emotionaler Ebene Entspanntheit und Geborgenheit. Die Zeit des Sommers ist die höchste Yang-Zeit. Die Aufmerksamkeit ist nach außen gerichtet.
Dem Element Feuer zugeordnet sind die Organsysteme Herz und Dünndarm. Unsere Herzen sind offen zu jener Jahreszeit, empfänglich und leichter zugänglich, als im Winter. Auf geistiger Ebene entspricht ein gesundes Feuerelement einem klaren Geist – oder Shen wie dieser in der TCM genannt wird. Der Glanz und die Kraft eines starken Shens sieht man in den Augen und im Antlitz eines Menschen. Das Herz gilt als wichtiges Zentrum unserer geistigen Aktivitäten. Der Dünndarm trennt das Klare vom Trüben – sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht.
Die gleichmäßige Zirkulation des Blutes, die Regulation des Blutdruckes, sowie Kälte- und Wärmeempfindungen sind im Wirkungskreis des Feuer angesiedelt. Störungen im Feuer Element machen sich auf körperlicher Ebene in diesen Bereichen bemerkbar.
Die Natur des Feuers ist die Hitze, die dazugehörige Farbe ist rot, der Geschmack der bittere Geschmack, so wie auch Verbranntes bitter schmeckt. Demnach sind z.B. gegrilltes Fleisch, Lamm, Ziege und Schaf sowie bittere Getränke wie Bitterliköre, Kaffee, Schwarztee, Bier oder Rotwein dem Feuer zugeordnet. Aber auch unter den Gewürzen finden wir einige bittere Geschmäcker wie Kurkuma, Rosenpaprika, frischer Rosmarin oder Thymian, Wacholder oder Kakao, die hier angesiedelt sind. Bittere Salate wie Endivie oder Eichblatt repräsentieren die Feuer Energie ebenso wie die Brennnessel oder die tiefrote an Blut erinnernde Farbe der roten Rübe. Auch im Obstkorb finden wir das Element des Sommers wieder im bitteren Geschmack der Grapefruit, in der Limetten- Mandarinen- oder Orangenschale sowie in der Holunderbeere und der Quitte. Auf dem Getreidesektor verkörpern Roggen, Quinoa, Amaranth und Buchweizen das Feuer. All diese Lebensmittel haben naturgemäß einen Bezug zum Organsystem Herz und Dünndarm.
Mit allzu viel thermisch heißen Lebensmitteln – wie Gegrilltem, Lammfleisch oder Cognac - ist allerdings im Sommer Vorsicht geboten, da wir stets ein Gleichgewicht herstellen sollten – und die Zeit des Feuers uns ohnehin viel Wäre von außen zuführt. Der bittere Geschmack hat wie die Energie des Sommers auch eine trocknende Funktion – bei Mangel an Yin, Blut uns Säften ist daher stets darauf zu achten, auch für genug „Bewässerung“ unseres Körpers zu sorgen… einen kühlenden und Säfte aufbauenden Effekt haben beispielsweise Tomaten, Gurken, Melonen und diverse Zitrusfrüchte. Nicht umsonst sorgt die Natur in sehr heißen Landstrichen für genau diesen Ausgleich…
Autor: Ulli Goschler