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Salzkruste - Grundrezept
Hobby-Koch
4 Sterne
Salz spielt kulinarisch gesehen erst relativ kurz eine Rolle.
Verwendet wurde es schon seit ewigen Zeiten, aber die unterschiedlichen Geschmacksnuancen sind erst seit kurzem en vogue.
Salz besteht zu gut 98% aus Natriumchlorid, egal woher es stammt. Die restlichen 2% sind genau genommen zu wenig, um für unsere Geschmacksnerven tatsächlich einen Unterschied erkennbar zu machen. Trotzdem haben unsere Versuchpersonen markante Unterschiede festgestellt. Alles nur Einbildung?
Nein, denn die Konsistenz spielt eine große Rolle bei der Wahrnehmung des Geschmacks. Ob feinkristallin, grobkörnig oder flockenartig – die Wirkung ist sofort eine andere. Auch merkt man Zusätze wie Schokolade, Vanille oder Rosenblüte sofort. Räuchersalz bekommt noch eine zusätzliche Geschmacksnuance, es erinnert an Barbecue und/oder Lagerfeuerromantik.
Wichtig ist, dass man solch besondere Salze nicht zum Kochen sondern am fertigen Gericht verwendet. Denn im Nudelwasser oder in der Hühnersuppe schmecken sie dann doch alle wieder gleich.
Wir haben 11 verschiedene Salze von Testpersonen verkosten lassen.
Diese fanden das anfangs seltsam, denn Salz ist schließlich Salz, oder? Eben nicht, wie sich schon bald herausstellte.
Der erste Unterschied macht sich bereits in der Farbe bemerkbar. Salz muss längst nicht immer weiß sein. Das Palm Island aus Hawai ist schwarz, das Sel Hawai Alaea hingegen rötlich-braun und das Salz aus Kaschmir zartrosa.
Als nächstes fällt die unterschiedliche Konsistenz auf. Sehr fein ist das Rosenblüten Gewürzsalz, am gröbsten das Halen Môn aus Wales. Hervor sticht hier das australische Murray River Salz, das aussieht wie Schneeflocken.
Bei der Verkostung können sich die TesterInnen schließlich gar nicht einigen. Selten hat sich bei einer Verkostung so klar gezeigt, dass Geschmäcker eben verschieden sind.
Markus hat es besonders das australische Murray River Salz angetan. „Das schmeckt so ganz anders als alle anderen. Es hat so eine geniale Konsistenz und fühlt sich dadurch im Mund ganz anders an. Eine Art Geschmacksexplosion.“
Marc hat im Macha Gewürzsalz sein Lieblingssalz gefunden. „Ich koche gerne Fisch und Meeresfrüchte und der ganz eigene, etwas herbe Geruch dieses Salzes fasziniert mich. Ich möchte es am liebsten sofort ausprobieren, denn ich kann es mir wirklich gut in einer Fischsuppe vorstellen.“
Judith experimentiert gerne und ist darum ganz begeistert von den Gewürzsalzen Schokoladen und Bourbon Vanille. „Ich kann mir beide Salze sehr gut bei bestimmten Braten oder Wild vorstellen. Das gibt einfach eine etwas andere Note und muss sicherlich sehr raffiniert schmecken.“
Kristina war fasziniert von dem grobkörnigen Halen Môn aus Wales. „Ich mag den Geruch dieses Salzes. Es erinnert mich an Lagerfeuer am Meer. Ich kann es mir sehr gut auf einer Schwarzbrotscheibe mit frischer Butter vorstellen.“
Hier die Salze, die verkostet wurden:
Gewürzsalz Bourbon-Vanille: Naturbelassenes Meersalz von der Silberküste Portugals wird mit kostbarer Bourbonvanille vermischt. Das Resultat: intensives Aroma, passt wunderbar zu Krustentieren.
Gewürzsalz Rosenblüten: Naturbelassenes Meersalz aus Portugal wird mit Rosenblüten und Rosenwasser vermischt. Das Resultat: rotes Salz, intensives Aroma und wunderbarer Rosengeschmack, interessant für Desserts und Früchte.
Gewürzsalz Schokolade: Naturbelassenes Meersalz, stark entölter Kakao, Muscovado-Zucker, gemahlene Vanille und eine Spur Piment d'Espelette ergeben dieses außergewöhnliche Salz zu Wild, Gänsestopfleber, Scampi, Hummer, Geflügel, Fisch und ...
Halen Môn: Dieses Meersalz wird aus dem Wasser des Atlantischen Ozeans vor der Insel Anglesey (Wales) gewonnen. Es wird über 800 Jahre alten Eichenspänen geräuchert, ist grobkörnig mit Krusten-Bruchstücken und hat ein rauchiges Aroma. Es passt hervorragend zu gebratenem Fleisch.
Hawaiian Alaea Salz: stammt von den im Pazifik gelegenen Inseln Hawaiis. Dort wird es traditionell als Tischsalz zum Würzen und auch zum Konservieren verwendet. Daneben hat das Alaea Salz bei den Hawaiianern eine wichtige Bedeutung für Zeremonien und Rituale sowie medizinische Zwecke. Die außergewöhnliche Farbe erhält das Hawaiian Alaea Salz durch einen geringen Anteil rötlicher Tonerde, die Eisenoxide enthält. Dieses Salz - ob vermahlen oder grobkörnig - eignet sich bestens zum Würzen von rohem Fisch, Gemüse, Suppen, Saucen, Marinaden sowie für sämtliches Grillgut.
Macha Gewürzsalz: Naturbelassenes Meersalz von der Silberküste Portugals wird in im Gewürzamt mit Macha, dem japanischen Schattentee Gyokuro, aromatisiert. Ausgezeichnet zum gedämpften und rohen Fisch, zu Meeresfrüchten, überhaupt ideal in der japanischen Küche z.B. Fischsuppen, Nudeln.
Murray River Salz: wird vom salzhaltigen Wasser des Murray Darling Beckens gewonnen. Die purpurote Lake enthält Mineralien, die dem Salz einen unverwechselbaren Geschmack verleihen. Die "Binnenlaken" haben wesentlich höhere Anteile an Magnesium und Calcium als Meeressalz. Die pinke Farbe des Salzes resultiert aus eben diesen Mineralien (Natrium, Calcium, Magnesium und Eisen), die auch für die Kristallbildung der Flocken verantwortlich sind. Die Murray River Salzflocken - sie erinnern tatsächlich an Schneeflocken - haben einen milden Geschmack. Bevorzugt als besonderes Tischsalz zum (Nach- )Würzen zu verwenden. Sehr lecker zu frischem Brot mit guter Butter oder leicht geröstetem Brot und bestem Olivenöl.
Palm Island Pacific Salz Schwarz: ist nach einem neuen Gewinnungsverfahren hergestellt. Pacific-Wasser aus der Küstenregion vor der Insel Molokai wird gefiltert und in geschlossenen Systemen mit Hilfe von Sonnenenergie verdunstet. Die so gewonnenen Salzkristalle werden mit einem Mineralien-Extrakt gemischt. Schwarzes Palm Island Pacific Salz entsteht durch den Zusatz von hochreiner Aktivkohle. Aktivkohle ist als Nahrungsergänzung mit antitoxischer und verdauungsfördernder Wirkung bekannt. Topköche schätzten dieses Salz wegen seines "luxuriösen" Aromas und der ästhetischen schwarzfunkelnden Kristalle. Perfekt zu Jacobsmuscheln!
Palm Island Pacific Salz Grün: Dieses Palm Island Pacific Salz entsteht durch den Zusatz von Bambus-Blätter-Extrakt. Es ist reich an Aminosäuren, Antioxidantien und Vitaminen und wird in Süd-China seit Jahrhunderten dem Tee als gesundheitsfördernde Zutat beigegeben. Das grüne Bambus-Salz passt aromatisch gut zu Gerichten der asiatischen Küche.
Salzdiamanten aus Kaschmir: Das Himalaya Salz stammt aus den Salzminen von Khewra, Himalaja, Pakistan. Die Salzdiamanten werden wie alle anderen Salze benutzt. Sie können die Salzkristalle in einer Salzmühle mahlen, um sie als Tafelsalz zu verwenden. Ungemahlen können Sie es dem Kochwasser von Reis oder Nudeln sowie Suppen etc. zufügen.
Salz mit Limone und Koriander: Meersalz mit Limone und Koriander vermischt. Passt ausgezeichnet zu Fisch.
Alle Salze wurden zur Vefügung gestellt von www.zumkochen.at, wo Sie die Salze auch kaufen können!
Autor: Mirjam Reither