Was isst man wann am besten?

Vom richtigen Zeitpunkt

Die Ernährungslehre nach Traditionell Chinesischer Medizin (TCM) lehrt uns neben der Wirkweise der unterschiedlichen Lebensmittel auch, wann wir diese am besten zu uns nehmen.

Die alte Regel, die manchen von uns noch von Ihren Großeltern bekannt ist, deckt sich hier voll und ganz mit den Empfehlungen der Jahrtausende alte Ernährungslehre aus Asien:

In der Früh iss wie ein Kaiser, zu Mittag wie ein König, am Abend wie ein Bettelmann


Die sogenannte „Organuhr“ weist den Organen ihre maximalen und minimalen Leistungen im Laufe des Tages bzw. der Nacht zu. So entspricht die Zeit zwischen 7.00 und 9.00 Uhr Früh der Hochzeit des Magens und ist somit die beste Zeit, um ein reichhaltiges und nahrhaftes Frühstück zu sich zu nehmen. Von 9.00 bis 11.00 Uhr ist die leistungsstärkste Zeit der Milz – dem wichtigsten Verdauungsorgan in der TCM.

Das Frühstück

Um den Körper und Geist mit guter Energie für den Tag zu versorgen, ist es daher ratsam, in der Früh das Qi und das Yang von Magen und Milz zu stärken. Dies können wir am besten mit warm zubereiteten und wärmenden Gerichten. Der Stoffwechsel sollte sanft angeregt und mit wenig Feuchtigkeit belastet werden. Suppen, Breis, Eintöpfe, Getreide- und Eiergerichte eigenen sich besonders gut dafür – diese können süß oder pikant zubereitet werden. Zu vermeiden sind in der Früh schwer verdauliche Speisen sowie energetisch kühle und kalte Lebensmittel wie rohes Obst, Fruchtsäfte, Rohkost und ein Übermaß an Milchprodukten.

Das Mittagessen
Eine große Herausforderung im beruflichen Alltag ist für viele Menschen die Versorgung mit hochwertigem Essen zu Mittag. Bürokantinen bieten oft nur überwürztes und industriell gefertigtes Essen an. Viele Menschen versorgen sich unter Tags daher entweder gar nicht oder mittels kalter Brotmahlzeiten, Fast Food oder unbekömmlicher Wirtshauskost.

Die TCM rät, zu Mittag den Körper mit leichten und verträglichen Speisen zu versorgen, damit wir auch am Nachmittag leistungsfähig bleiben. Wärmende Getreide, viel Gemüse, etwas Fisch, Geflügel und mageres Fleisch und je nach Saison schmackhafte Salate sind hier eine Quelle guter Energie für den Rest unseres Arbeitstages.
Sofern es in der Arbeit keine Möglichkeiten gibt, zu Mittag einfache Speisen selbst zuzubereiten, empfiehlt es sich schon in der Früh etwas vorzukochen und in einem Thermo-Geschirr mit ins Büro zu nehmen.
Auch haben in der Zwischenzeit so manche Bioläden und Alternativ-Gastronomen wie z.B. Suppenläden erkannt, dass das Angebot an hochwertigen und bekömmlichen Mittagstischen rar ist. Sie füllen diese Marktlücke und bieten leichte und biologischen Mittagsmenüs an.

Das Abendessen
Je früher und leichter Sie zu Abend essen, umso leichter tut sich der Körper, die letzte Mahlzeit des Tages noch gut zu verarbeiten. Am Abend haben unsere Verdauungsorgane ihre Tiefzeit und sollen daher keinen starken Belastungen mehr ausgesetzt werden. Um zur Ruhe zu kommen und sich auf einen erholsamen Schlaf vorzubereiten, sollten außerdem heiße und anregende Nahrungsmittel (Chili, Lammfleisch, hochprozentiger Alkohol, Rotwein, etc.) gemieden werden.
Bei Gewichtsproblemen ist zu empfehlen, nach 18 Uhr nichts mehr zu essen. Gut verträglich sind meist Suppen, Gemüse, Reisgerichte, wenig Fleisch oder Fisch.

Autor: Ulli Goschler

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