Weintipps von unserer Weinexpertin Elisabeth Eder

Wichtige Tipps für richtige Speisen- und Weinpaarungen

Um eine perfekte Paarung von Speise und Wein erzielen zu können, ist es unumgänglich sowohl die Speise wie auch den Wein bis ins Detail zu kennen. Jede Geruchs- und Geschmackskomponente muss berücksichtigt werden, um eine Harmonie in der Kombination zu erzielen.

 

Die Harmonielehre von Speise und Wein basiert auf den markantesten Geschmackswahrnehmungen. Bei Speisen sind dies Salz, Säure, Bitterstoffe, Fett, und beim Wein sind Säure, Gerbstoff vom Holzausbau, Tannin, Süße und Alkohol ausschlaggebend.

Weiters sind beim Wein: die richtige Temperatur; der Geschmack des Gastes; die Zeit, der Ort, der Anlass, die traditionellen, regionalen und nationalen Gepflogenheiten zu berücksichtigen. Sehr duftige Weißweine; ausgeprägte, rassige Säure; stark adstringierende Rotweine und Weine mit übermäßiger Barriqueeinsatz sind für die Paarungen ungeeignet.

Harmonielehre

Speise                        Wein

Säure                           Säure

Salz                             Gerbstoff/Tannin

Bitterstoffe                   Süße

Fett                             Alkohol

 

Weinbestandteile

Säure
Im Wein sind verschiedenen Säuren vorhanden, die wichtigsten sind die geschmackvolle Weinsäure und die rassig, säuerliche Äpfelsäure. Schwächere Jahrgänge zeigen einen höheren Anteil an Äpfelsäure. Bei Rotweinen und manchen Weißweinen wird die Äpfelsäure durch die malolaktische Gärung in die mildere Milchsäure umgewandelt, diese ist weicher und angenehmer in der Wahrnehmung. Bei Schaumweinen ist auf die Feinheit der Kohlensäure zu achten. Hochwertige Schaumweine lassen sich wunderbar zu Speisen kombinieren.

Gerbstoff/Tannin
Jugendliche kraftvolle Rotweine besitzen meist einen ausgeprägten Tanningehalt, wohingegen gereifte Rotweine über ein abgerundetes, kaum spürbares Tanningerüst verfügen. Im Barrique ausgebaute Weine zeigen zusätzlich noch rauchige und röstige Aromen, je nach Holzqualität und –anteil ist mit zusätzlichen Gerbstoffen vom Fass zu rechnen.

Süße
Süße muss nicht gleich Süßwein bedeuten! Ein trockener Wein mit ein paar Gramm Restzucker und einem hohen Extrakt schmeckt leicht süßlich und ist schmelziger am Gaumen. Süße gleicht Salz, Säure und Bitterstoffe aus.

Alkohol
Dieser ist bei jedem Wein in unterschiedlicher Stärke vorhanden. Je mehr Alkohol, desto mehr Fülle ist am Gaumen spürbar. Bei alkoholkräftigen Weinen müssen allerdings die Qualität und die Struktur außergewöhnlich sein, denn ansonsten tritt nur der hohe Alkohol in den Vordergrund und somit sind diese Weine nicht mehr kombinierbar. Alkohol ist eine Art Lösungsmittel und zerstört den Fettschutzfilm am Gaumen, somit treten die einzelnen Komponenten wieder stärker in den Vordergrund. Weine mit hohem Alkohol benötigen viel Frucht und Aromatik, um mit Speisen zu harmonieren.

Zusammenspiel der Elemente:

1) Negative Kombinationen:

Säure Speise - Säure Wein: Säuren addieren sich, unangenehm bitter, sauer

Salz Speise - Säure Wein: Salz und Säure addiert sich, unangenehm bitter

Bitterstoff Speise - Säure Wein: Bitterstoff und Säure addieren sich, unangenehm

Säure Speise – Gerbstoff/Tannin Wein: Säure und Gerbstoff/Tannin addieren sich, unangenehm bitter

Salz Speise – Gerbstoff/Tannin Wein: Salz und Gerbstoff/Tannin addieren sich, unangenehm und unharmonisch

Bitterstoff Speise – Gerbstoff/Tannin Wein: Bitterstoffe addieren sich, unangenehm bitter und unharmonisch

 

2) Positive Kombinationen

Säure Speise + Süße Wein: Säure und Süße gleichen sich aus, harmonisch

Salz Speise + Süße Wein: Salz und Säure gleichen sich aus, harmonisch

Bitterstoffe Speise + Süße Wein: Bitterstoffe und Süße wirken ausgleichend, harmonisch

Fett Speise + Gerbstoff/Tannin Wein: Fett neutralisiert die Gerbstoffe/Tannine des Weines, harmonisch

Fett Speise + Säure Wein: Fett neutralisiert die Säure des Weines, harmonisch

Bei Unsicherheit empfiehlt sich ein Probeessen- und trinken. Denn nur die negativen Erfahrungen helfen, dieses heikle Thema zu verstehen, und die unharmonischen Geschmackserlebnisse vergisst man auch nicht so schnell!

Mehr Infos finden Sie unter www.weinfluesterer.at

Autor: Elisabeth Eder

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3 Kommentare „Wichtige Tipps für richtige Speisen- und Weinpaarungen“

  1. heuge
    heuge — 21.9.2016 um 08:54 Uhr

    Hauptsache, es schmeckt

  2. Barbara L
    Barbara L — 11.8.2015 um 17:14 Uhr

    Interessant! Wenn wir uns ein Fläschchen aufmachen essen wir gerne eine Käseplatte mit verschiedenen Käsesorten und Weintrauben dazu.

  3. allesKlar
    allesKlar — 12.11.2014 um 14:39 Uhr

    super, danke :D

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