Die verschiedenen Gesichter des Curry

Curryblätter, Currykraut und Currypulver

Worauf muss ich beim Kochen achten?
Die Verwendung von Curryblättern ist bei uns nicht sehr verbreitet - nicht zuletzt deswegen, weil man sie nur frisch verwenden sollte (getrocknet verlieren sie stark an Aroma). Wesentlich beliebter, in der Herstellung aber unendlich viel aufwendiger sind Currymischungen. Das Wichtigste dabei ist, genug Zeit für das Anrösten, Mahlen und Mischen einzuplanen!

Eine kleine Kulturgeschichte des Curry
Den wenigsten, die von Curry sprechen, ist wohl bewusst, von was für einem undurchschaubaren Gewirr sie da in Wirklichkeit reden.

Blätter, Kraut oder Pulver?
Da gibt es zum einen indische Curryblätter, zum anderen ein bei uns heimisches Currykraut und das im Supermarkt erhältliche Currypulver.

All das hat aber nichts mit dem "Curry" zu tun, ohne das die indische Küche nicht denkbar wäre: Curry bezeichnet hier nur die Mischung aus einer Reihe von Gewürzen, die stets frisch gemischt wird und niemals als Fertigprodukt zu kaufen ist.

Kari heißt das Gericht
In Indien versteht man darunter allerdings vor allem eintopfartige Gerichte, die auf diese Weise aromatisiert sind. Das Wort Curry leitet sich vom Tamil-Wort kari für Sauce oder Suppe ab. Als die Engländer im 18. Jh. in ihrer wichtigen Kolonie auf die wohlschmeckende Welt des kari trafen, assimilierten sie das Wort kurzerhand zu Curry. Und unter diesem Namen gelangte das Gewürz in seinen unterschiedlichen Formen zwar zu Weltruhm, eine indische Hausfrau wird beim Anblick einer Currywurst aber bis heute nur verständnislos den Kopf schütteln.

Biologisches
Während das Currykraut (Helichrysum italicum) eine Strohblumenart ist und im Geschmack ähnlich wie Salbei, eher eine mediterrane Note in ein Gericht zaubert, stammen die indischen Curryblätter (Murraya koenigii) von einem baumartigen Rautengewächs.

Das bei uns erhältliche Currypulver ist eine englische Erfindung, das sich im Geschmack zwar an indische Currymischungen anlehnt und mitunter auch Curryblätter inkludiert, mit einem echten Curry aber rein gar nichts gemein hat.

"Echtes" Curry
Ein echtes Curry besteht nämlich aus 5 bis 50 Zutaten, meist sind Kreuzkümmel, Koriander, Pfeffer, Chili und Bockshornklee sowie Zimt, Kurkuma, Kardamom, Nelken, Ingwer und Muskat zentrale Komponenten dessen, was im Anschluss eine wahre Geschmacksexplosion am Gaumen verursacht.

Für Körper und Gesundheit
Durch die Tatsache, dass Curry nicht ein, sondern eine Vielzahl von Gewürzen ist, potenziert sich verständlicherweise nicht nur der Geschmack, sondern auch die positive Wirkung der Mischung auf die Gesundheit.

So sorgt der Pfeffer des scharfen Konglomerats dafür, dass Appetit und Verdauung angeregt werden, Kurkuma ist gut für die Leber und Ingwer wärmt, wirkt entzündungshemmend und ist gut bei Verkühlungen. Koriander und Kreuzkümmel wiederum sind eine wunderbare Unterstützung bei Verdauungsproblemen, ebenso wie Bockshornklee, allerdings hilft dieser auch bei Stress.

Curryblätter haben in einer Currymischung zwar nichts zu suchen, sind aber ebenfalls gut für den Bauch und wirken fiebersenkend.

Autor: Helene Wagner

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8 Kommentare „Curryblätter, Currykraut und Currypulver“

  1. Santana&Shaw
    Santana&Shaw — 7.12.2016 um 09:43 Uhr

    Herrlich ein Curry mit all den Gewürzen selbst zuzubereiten, ich verwende oft auch Senfkörner, da sie noch eine scharf-nussige Note verleihen

  2. solo
    solo — 1.7.2016 um 20:10 Uhr

    Curry-Kraut riecht gut, hat aber keinen Geschmack.

  3. Gast — 19.6.2016 um 08:54 Uhr

    Ich hab mit gestern erst ein Currykraut gekauft und freu mich schon damit zu experimentieren! Der Duft nach Curry ist auf jeden Fall phänomenal.

  4. heuge
    heuge — 2.9.2015 um 19:56 Uhr

    Currykraut kenne ich noch nicht

  5. wienermaus
    wienermaus — 26.3.2015 um 01:33 Uhr

    Danke für den tollen Artikel

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